Fahrdienst-Vermittler Uber-Chef verspricht Neuanfang in Deutschland
München (dpa) - Der neue Uber-Chef Dara Khosrowshahi hat für die Zukunft ein verantwortungsvolles Wachstum des umstrittenen Fahrdienst-Vermittlers versprochen. Die Erfolge von Uber hätten in der Vergangenheit schlechtes Verhalten des Unternehmens akzeptieren lassen.
„Das ist nicht, wie wir als Unternehmen bei Uber weitermachen werden“, sagte Khosrowshahi auf der Innovationskonferenz DLD in München. Es war Khosrowshahis erster öffentlicher Auftritt in Europa, seit er im vergangenen September an die Uber-Spitze kam.
Khosrowshahis Vorgänger - Uber-Mitgründer Travis Kalanick - fuhr eine aggressive globale Expansion oft unter Missachtung geltender Regeln und hatte sich mit Taxiunternehmen und Behörden angelegt. Kalanick hatte bei seinem DLD-Auftritt vor drei Jahren versucht, mit einem Partnerschaftsangebot eine Brücke zu großen europäischen Städten zu schlagen. Sein Appell traf jedoch auf taube Ohren. Die erste Bewährungsprobe für Khosrowshahi war im September die Entscheidung Londons, Uber von den Straßen der britischen Hauptstadt zu verbannen. Er konnte trotz einer Reise nach London die Behörden nicht überzeugen, Uber die Lizenz zurückzugeben.
Auf der DLD wurde Khosrowshahi von einem Pfeif- und Hupkonzert Münchner Taxifahrer empfangen. Er versprach einen „kompletten Neuanfang“ in Deutschland in Zusammenarbeit mit Behörden und Taxibranche. Uber habe den Markteintritt in Deutschland falsch angepackt. Es sei aber ein vielversprechender Markt.
Uber habe die für Start-ups typische Aggressivität zu weit getrieben, sagte Khosrowshahi. „Wir machen das Richtige und Schluss“, gehöre zu den neuen Werten bei Uber. „Es ist ein Kulturwandel - aber ich denke, dass die Krise 2017 so groß war, dass ich niemanden überzeugen musste, dass ein Wandel notwendig ist.“ Sein erster Gedanke beim Jobangebot von Uber sei gewesen: „Nein, danke.“ Dann habe er sich aber mit der Herausforderung anfreunden können.