Uber holt sich Apple-Expertin für Schutz der Privatsphäre
San Francisco (dpa) - Der umstrittene Fahrdienst-Vermittler Uber rüstet in Sachen Datenschutz auf und hat dem iPhone-Hersteller Apple dafür eine Spezialistin auf diesem Gebiet abgeworben.
Erst hatte Uber im vergangenen August die Datenschutz-Expertin und Ex-Facebook-Mitarbeiterin Katherine Tassi eingestellt. Nun sei Sabrina Ross, Anwältin und zuletzt Spezialistin für den Schutz von Persönlichkeitsrechten bei Apple, inzwischen die vierte in einem neu gegründeten Team, bestätigte Tassi dem Technologie-Blog „Recode“.
Vor rund einem halben Jahr hatte Uber nach einigen Negativschlagzeilen über den mangelhaften Schutz von Kundendaten eine Kehrtwende eingeleitet. Uber-Fahrer sollten demnach die Daten ihrer Gäste ohne deren Wissen gesammelt und ausgewertet haben. Ein Uber-Manager habe sich ihr gegenüber mit den von ihr ohne ihr Wissen gesammelten Daten sogar gebrüstet, sagte damals eine Reporterin des Technologie-Blogs „Buzzfeed“.
Mitarbeiter in New York sollen demnach zum Beispiel Pläne darüber erstellt haben, wo welche Fahrgäste abends abgestiegen waren - und verbreiteten später öffentlich auf Partys ihre Detail-Kenntnissen über New Yorker Prominente. Das brachte dem Unternehmen in den USA auch juristischen Ärger ein.
Im Januar heuerte Uber ein erstes Team von Datenschutzspezialisten an, um die Bestimmungen des Unternehmens für den Schutz der Privatsphäre offiziell überprüfen zu lassen. Sie selbst habe Uber-Mitarbeiter inzwischen weltweit in Fragen der Privatsphäre und des Datenschutzes trainiert, sagte Tassi „Recode“. Ihr Team habe zudem ein System entwickelt, mit dem sich der Zugang von Mitarbeitern zu Fahrerdaten besser kontrollieren lasse. „Mein vorrangiges Ziel ist es, das Team weiter aufzubauen, so dass wir im selben Tempo wachsen wie das Unternehmen“, sagte Tassi. „Wir können nicht stehenbleiben.“