Ultra-HD-Fernseher und vernetzte Wohnungen auf der IFA
Berlin (dpa) - Vernetzte Hausgeräte und Fernseher mit gestochen scharfem Bild stehen im Fokus der Elektronikmesse IFA.
Die Schau unter dem Berliner Funkturm öffnete am Freitag für Besucher. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden: Die Bestellungen der Fachhändler für das Weihnachtsgeschäft seien bereits zu angelaufen.
Samsung warf einen Blick in die Zukunft über das Jahresende hinaus. Spitzenmanager Boo-Keun Yoon präsentierte Ideen für vernetzte, modulare Wohnungen als Lösung für die wachsende Bevölkerung in Städten.
Er stellt sich Wohnungen vor, in denen sich Wände flexibel verschieben lassen und die mit Hilfe von Sensoren viele Aufgaben automatisch für ihre Bewohner übernehmen. „Technologie muss in die Lebenswelt der Menschen passen, ihre Bedürfnisse erahnen und erfüllen“, sagte Yoon am Freitag auf der Messe. „Die Technologie, die wir heute in unserem Zuhause sehen, ist erst der Anfang.“
Auf der IFA präsentieren auch Hausgerätehersteller wie Bosch, Siemens und Miele ihre Ideen für Backöfen und Waschmaschinen, die über Apps gesteuert werden können. Die Kunden stehen den vernetzten Haushaltsgeräten bisher zögerlich gegenüber.
Ein Stolperstein ist, dass es keinen gemeinsamen Standard gibt, so dass Geräte der verschiedenen Unternehmen nicht ohne weiteres verbunden werden können. Samsung arbeite daran, sagte Yoon. Auch die europäische Hausgeräteindustrie beschäftigt sich mit dem Thema.
Einen weiteren Schwerpunkt der IFA bilden Fernsehern mit besonders hoher Auflösung, genannt Ultra HD. Nach Angaben der Deutschen TV-Plattform sind auf der Messe 70 Modelle von 15 Herstellern zu sehen. Ultra-HD komme langsam aus den Kinderschuhen, sagt Stefan Heimbecher von Sky Deutschland.
Allerdings kommt der Absatz der Geräte nur mäßig voran. Im ersten Halbjahr wurden der Deutschen TV-Plattform zufolge 36 000 Ultra-HD-Geräte verkauft. Für 2015 erwartet der Verband, dass 750 000 Geräte abgesetzt werden.
Für die Veranstalter zeichnete sich ein erfolgreicher Messebeginn ab. „Das Ordergeschäft ist sehr gut gestartet“, sagte der Sprecher des Branchenverbandes gfu, Roland Stehle. Auf der Messe bestellt unter anderem der Fachhandel traditionell Waren für das wichtige Weihnachtsgeschäft.
Seit Freitag ist die Messe auch für Besucher geöffnet. Messesprecher Michael Hofer sprach von einem starken Besucherzustrom. An sechs Messetagen zeigen 1538 Aussteller aus dem In- und Ausland Produkte und Dienstleistungen aus der Elektronikbranche. Viele Unternehmen stellten ihre Neuheiten bereits an den beiden Vortagen Medienvertretern vor.