Hacker-Attacke auf Promis: Apple verspricht mehr Sicherheit

New York/Berlin (dpa) - Als Reaktion auf die Hacker-Attacke auf Hollywood-Stars will Apple seinen Kunden besseren Schutz bieten.

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Vor wenigen Tagen hatte ein krimineller Cyberangriff private Nacktfotos von Stars an die Öffentlichkeit gebracht - jetzt sollen Nutzer per E-Mail und Mitteilung informiert werden, wenn jemand versucht, ein Passwort zu wechseln.

Das kündigte Konzernchef Tim Cook am Freitag im „Wall Street Journal“ an. Eine Benachrichtigung sollen Nutzer auch dann erhalten, wenn Daten aus dem Speicherdienst iCloud auf ein neues Gerät heruntergeladen werden sollen.

Cook betonte zugleich, dass bei dem aktuellen Nacktfoto-Hacker-Angriff keine Passwörter direkt aus den Apple-Systemen gestohlen worden seien. Die Hacker hätten den Zugang zu den betroffenen Profilen vielmehr über die richtigen Antworten auf typische Sicherheitsfragen bekommen oder die Passwörter mit fingierten E-Mails abgegriffen.

Die im Internet übliche Absicherung von Profilen durch zusätzliche Fragen - etwa nach dem ersten Lehrer oder der Lieblingsfarbe - ist im Fall von Prominenten besonders unsicher, weil solche Informationen leichter herausgefunden werden können. In dunklen Ecken des Internets soll es eine ganze Reihe von Hackern geben, die den Passwort-Schutz aushebeln und in Cloud-Speicher eindringen.

Apple hätte seine Nutzer besser über Risiken informieren müssen, räumte Cook ein. „Ich denke, es ist unsere Verantwortung, da nachzulegen.“ Der Konzern werde auch aktiver die sogenannte Zwei-Wege-Authentifizierung vorschlagen, bei der zur ersten Anmeldung auf einem Gerät neben dem Passwort auch ein wechselnder Zahlencode eingetippt werden muss. Dieses Verfahren hätte in vielen Fällen auch einen Zugriff der Hacker auf die Promi-Konten verhindert.

Das Nachjustieren beim Thema Sicherheit soll das Vertrauen auf den Konzern stärken: Apple will demnächst laut Medienberichten ein iPhone-Bezahlsystem einführen. Für dieses Vorhaben ist das Unternehmen mehr denn je auf das Vertrauen seiner Nutzer angewiesen.

Bereits vor zwei Jahren war ein Hacker nach mehreren Cyberattacken auf US-Stars zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Im aktuellen Fall hatten die Hacker private Bilder unter anderem von Schauspielerin Jennifer Lawrence und Model Kate Upton gestohlen und ins Internet gestellt.

Entsetzt zeigte sich beim Deutschland-Besuch zur Premiere ihres neuen Films „Sex Tape“ auch Hollywood-Star Cameron Diaz. „Finanzen, Kommunikation, Geschäftliches - alles in deinem Mailpostfach ist zugänglich, wenn die Leute diese Bilder bekommen können“, sagte die Schauspielerin im Interview der Nachrichtenagentur dpa am Freitag. Gefährdet seien aber nicht nur Promis - jeder sollte wissen, wie zugänglich seine Inhalte seien.

In Diaz' neuer Komödie „Sex Tape“ (Kinostart 11. September) ist ebenfalls die Privatsphäre Thema: In ihrer Rolle als Ehefrau Annie jagt einem eigentlich für private Zwecke aufgenommenen Sex-Video nach.