Vergleichsportale und Netzwissen kritisch bewerten
Berlin (dpa/tmn) - Egal, ob es um Autoversicherungen, Stromtarife oder Elektrogeräte geht: Vergleichsportale können helfen, einen günstigen Anbieter zu finden. Viele Portale sind jedoch nicht unabhängig.
Internetnutzer sollten daher immer mehrere Quellen heranziehen.
Vergleichsportale liefern nicht immer ein zuverlässiges Ergebnis, denn sie arbeiten meist auf Provisionsbasis. Entsprechend skeptisch sollten Verbraucher die Ergebnisse der Portale bewerten, rät die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) in einer neuen Broschüre. Denn man kann sich nie sicher sein, dass alle potenziellen Anbieter in der Übersicht vertreten sind. Je weniger Anbieter aufgeführt werden, desto weniger könne das Portal den Markt abbilden. Deshalb sollte man immer mehrere Portale nutzen.
Und da Aktualität und Abfragequalität der Angebote schwanken können, tun Nutzer im Zweifel gut daran, Details direkt beim Anbieter nachzuprüfen, erläutern die Experten. Anwender sollten sich außerdem darüber im Klaren sein, dass ihre Nutzerdaten Geld wert sind und teilweise auch verkauft werden. Preisgeben sollten sie also höchstens Informationen, die etwa für einen Angebotsvergleich wirklich nötig sind.
Eine gesunde Skepsis ist auch bei der Bewertung von Wissen aus dem Netz angebracht. Surfer sollten bei Recherchen Beiträge aus Online-Enzyklopädien und Internetforen stets kritisch lesen, raten die Experten. Denn die Tatsache, dass dort jeder Wissen publizieren kann, mache die Beiträge anfällig für Fehler und subjektive Darstellung. Um das Gelesene zu überprüfen, sollten Nutzer ein Auge auf Sprachstil, Argumentationsniveau und inhaltliche Schlüssigkeit werfen.
Außerdem empfiehlt es sich, nach Hinweisen auf eine Verstrickung des Autors mit dem Gegenstand seines Beitrags Ausschau zu halten. Ein schlechtes Zeichen seien wenige sowie veraltete Nachweise und tote Links. Wichtig sei auch ein Gegencheck: Stimmen wichtige Eckdaten des Textes mit anderen Internetquellen und Dokumenten überein? Misstrauen ist selbst bei populären Quellen wie Wikipedia angebracht.
Bei Netzrecherchen gilt außerdem: Relevante Informationen sind bei einer Internetsuche nicht nur unter den ersten zehn Treffern zu finden. Surfer sollten deshalb laut LfM in jedem Fall über die erste Ergebnisseite hinauslesen. Um Zeit zu sparen, empfehle es sich, die Suche durch mehrere Wörter strategisch einzugrenzen und vor dem Anklicken eines Links die Relevanz des Suchergebnisses einzuschätzen. Hierbei können Überschriften, Vorschautexte und allein schon die Internetadresse Anhaltspunkte liefern.