Von Prozessor bis Grafikkarte: Der perfekte Spiele-PC
Berlin/Köln (dpa/tmn) — Computerspiele werden immer komplexer und damit auch leistungshungriger. Wer Games künftig in voller Pracht an seinem Rechner genießen möchte, braucht einen schnellen Spiele-PC oder muss seine alte Kiste aufrüsten.
Auf der Gamescom in Köln (Publikumstage: 22. bis 25. August) stellen Sony und Microsoft die nächste Generation der Spielekonsolen vor. Playstation 4 und Xbox One kommen im Herbst auf den Markt. Viele dazu passende Spiele erscheinen aber auch für den PC. Schließlich wird mit dieser Plattform viel Geld verdient: Nach Angaben des Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) lag der Umsatz mit PC-Spielen 2012 in Deutschland bei 464 Millionen Euro, 19 Millionen mehr als im Vorjahr.
Leistungsstärkere Konsolen bedeuten allerdings auch höhere Anforderungen an die PC-Hardware. Wer aktuelle Titel in höchster Auflösung und Detailstufe genießen möchte, braucht deshalb einen ordentlichen Computer. Einen entscheidenden Anteil an der Power eines Systems hat der Prozessor (CPU). „Ein Spiele-PC benötigt mindestens eine Vierkern-CPU mit circa drei Gigahertz Taktfrequenz“, sagt Ingolf Leschke, Hardware-Redakteur bei der Zeitschrift „Computerbild Spiele“. Etwa 170 Euro werden dafür fällig.
Ebenso wichtig für ein ruckelfreies Spielerlebnis ist der Grafikprozessor (GPU). „Ordentliche Spiele-Grafikkarten mit DirectX-11.1-Unterstützung gibt es schon für 200 Euro“, erklärt Leschke. Direct-X-Unterstützung ist vor allem bei neuen Spielen wichtig. Beim Kauf einer Grafikkarte sollten Verbraucher ansonsten vor allem auf die Zahl der Recheneinheiten achten, sagt Leschke. „Außerdem sollten schnelle GDDR5-Speicherbausteine verbaut sein und nicht die veraltete GDDR3-Variante.“
Die Auswahl an Grafikkarten mit Chips von Nvidia und AMD ist groß. „AMD-Grafikkarten der gleichen Leistungsklasse sind derzeit etwas langsamer als Nvidia-Modelle“, sagt Leschke. Allerdings sind sie dadurch auch günstiger.
Eine weitere wichtige Rolle spielt der Arbeitsspeicher. Ihn astronomisch aufzublähen, macht nach Angaben von Redakteur Leschke aber keinen Sinn: „Vier Gigabyte RAM reichen für einen Spiele-PC vollkommen aus. Verdoppelt man den Arbeitsspeicher, liegt der Leistungszuwachs meistens nur bei fünf bis sieben Prozent.“
Arbeitsspeicher und Grafikkarte auszutauschen, ist selbst für unerfahrene Nutzer in der Regel unproblematisch. Komplizierter wird es beim Prozessor: „Den Austausch sollte im Zweifel ein Fachmann vornehmen“, warnt Leschke.
Das Aufrüsten des Rechners ist sinnvoll, wenn nur einzelne Komponenten veraltet sind. Schwächelt das gesamte System, muss ein neuer Rechner her. Komplettsysteme für Zocker gibt es zum Beispiel bei Versandhändlern im Internet. Knauserig dürfen Käufer eines Spiele-PCs nicht sein: „Erst Rechner für 700 bis 1000 Euro erfüllen die meisten Spielerwünsche“, so Leschke. Wer moderne Spiele mit hoher Auflösung und allen Details spielen will, muss tiefer in die Tasche greifen: Ein Gaming-PC der Oberklasse kostet zwischen 1500 und 2000 Euro. Noch mehr auszugeben, hält Leschke für sinnlos: „Der Leistungszuwachs ist in diesem Bereich zwar messbar, aber nicht spürbar.“
Wer keinen Platz für einen Desktop-PC samt Monitor hat oder viel unterwegs spielt, kann sich zum Zocken auch ein Notebook zulegen. Die Geräte sind aber vergleichsweise teuer - 1000 Euro muss man für einen guten Spiele-Notebook mindestens investieren, sagt Leschke. Nach Angaben der Stiftung Warentest können auch Notebooks ab 600 Euro schon Spiele anzeigen, allerdings nicht mit allen Details.