Elektronik-Messe in Las Vegas Was von der CES 2017 zu erwarten ist
Las Vegas (dpa) - Die CES in Las Vegas hat sich von einer reinen Elektronik-Messe immer mehr auch zu einer Autoshow entwickelt.
Die deutschen Autobauer stehen in diesem Jahr etwas weniger im Rampenlicht als zuletzt - selbstfahrende und elektrische Autos dürften aber auch diesmal viele andere Gadgets in den Hintergrund drängen. Ein Überblick über die erwarteten Schwerpunkte der CES 2017:
- ROBOTERAUTOS UND ELEKTROWAGEN: Wenige Tage vor der Autoshow in Detroit nutzen einige Hersteller die Messe in Las Vegas wieder für frühe Ankündigungen. Ford stellte eine neue Version seiner selbstfahrenden Testfahrzeuge mit dezenter untergebrachten Sensoren fertig. Von Fiat Chrysler wird ein Elektro-Minivan erwartet, am Dienstag veröffentlichte erste Bilder zeigen einen Wagen mit ungewöhnlichen Schiebetüren. Die deutschen Autobauer halten sich diesmal etwas im Hintergrund, nachdem sie in den vergangenen beiden Jahren für Aufsehen sorgten: Daimler zeigte seinen futuristischen selbstfahrenden Prototypen F015 und Volkswagen brachte 2016 auf dem Höhepunkt des „Dieselgate-Skandals“ um manipulierte Abgaswerte das Elektroauto-Konzept „Budd-e“ nach Las Vegas mit.
- VERNETZTE TECHNIK UND DIGITALE ASSISTENTEN: Das Smart Home mit seinen vernetzten Lampen, Steckdosen, Türschlössern, Thermostaten und allen Arten von Hausgeräten eroberte sich schon in den vergangenen Jahren immer mehr Platz in den CES-Hallen - und der Trend steht erst am Anfang. Jetzt kommen auch digitale Assistenten dazu. So stellte der weltgrößte PC-Anbieter Lenovo am Dienstag seinen vernetzten Lautsprecher vor, der mit der Assistenz-Software Alexa von Amazon läuft. Der Online-Händler konnte damit einen Verbündeten für seine Plattform im Wettbewerb mit Apple, Google und Microsoft gewinnen. Ein schnell wachsender Markt sind WLAN-Routersysteme, die den vielen vernetzten Geräten ein lückenloses Netz bieten sollen. Allein am Dienstag sprangen Linksys und der Sicherheitssoftware-Spezialist Symantec auf diesen Zug auf.
- WEARABLES: Die Euphorie um die kleinen tragbaren Gadgets wie Computer-Uhren und Fitness-Bänder hatte im vergangenen Jahr etwas nachgelassen, das Scheitern des Smartwatch-Pioniers Pebble zeigte, wie hart das Geschäft ist. Zur CES versuchen die Anbieter auf verschiedenen Wegen, neuen Schwung in den Markt zu bringen. So fügte der Fitnessband-Primus Fitbit am Dienstag seine Geräte zu einem von Arbeitgebern finanzierten Wellness-Programm in den USA hinzu.
- TV UND MUSIK: Klassische Unterhaltungselektronik ist bei der CES nicht mehr so dominant wie früher - wird aber auch in diesem Jahr nicht fehlen. Bei den Fernsehern dürfte die HDR-Technologie für kontrastreichere Bilder im immer mehr Geräte kommen. Bei der Audiotechnik dreht sich alles um Musik aus dem Netz.
- SAMSUNG: Für den Smartphone-Marktführer und weltgrößten Hersteller von TV-Geräten wird das keine CES wie jede andere. Es ist der erste große Auftritt nach dem Debakel um die brennenden Akkus bei seinem Vorzeige-Smartphone Galaxy Note 7. Entsprechend steht der südkoreanische Konzern, der in Las Vegas traditionell neue Fernseher und Hausgeräte zeigte, noch mehr im Rampenlicht als sonst.
- VIRTUELLE REALITÄT: Leute, die mit VR-Brillen auf dem Kopf in digitale Welten eintauchen, gehören schon lange zum Bild der CES. Neben den Pionieren wie die Facebook-Firma Oculus, Samsung und HTC mit der Brille Vive will dieses Jahr auch Lenovo mitmischen: Der PC-Marktführer stellte am Dienstag den Prototypen eines Headsets für die „Holographic“-Plattform des Windows-Konzerns Microsoft vor.
- DROHNEN: Die kleinen Fluggeräte werden smarter - Software und Sensoren sorgen dafür, dass sie sich autonom bewegen können. So kündigte der Anbieter Keyshare Technology am Dienstag eine „Selfie-Drohne“ an, die automatisch um den Nutzer herumschwebt und Aufnahmen von ihm macht.