Wie Busse und Bahnen in Essen ins Twitter-Aus fuhren
Essen/Berlin (dpa) - Mit einer peinlichen Panne im digitalen Nahverkehr hat die Essener Verkehrs-AG (EVAG) unerwartet bundesweite Aufmerksamkeit bekommen. Das Unternehmen forderte einen Twitter-Nutzer mit einer „letzten Warnung“ auf, nicht länger „EVAG“ als Hashtag zu verwenden.
Weil aber niemand vorschreiben kann, wie ein solches Twitter-Stichwort zu nutzen ist, ging der Schuss nach hinten los: Zahllose Twitterer sprangen der auf diese Weise bedrängten „VRR Fanpage“ zur Seite.
Die Busse und Bahnen in Essen beschäftigten nun auf einmal die Twitter-Gemeinde in ganz Deutschland. Um die Aufforderung des Nahverkehrsunternehmens ad absurdum zu führen, machten sich Twitterer auf vielfältige Weise darüber lustig - und vergaßen natürlich nie, den Hashtag „EVAG“ dazuzusetzen. Der Rechtsanwalt Udo Vetter riet am Mittwoch zu „Vorsicht beim Hashtag #evag. Eva G. möchte nicht erwähnt werden und spricht deshalb Verwarnungen aus.“ Schließlich entschuldigte sich die Essener Verkehrs-AG in einem Tweet an alle. Die Aufforderung habe sich wegen „beleidigender Inhalte“ allein an die „VRR Fanpage“ gerichtet.
„Natürlich ist uns bewusst, dass wir Hashtags nicht verbieten können“, sagte EVAG-Sprecher Olaf Frei der Nachrichtenagentur dpa. „Wir haben unglücklich formuliert und gegen Kommunikationsregeln in der Community verstoßen.“ Der Sprecher würdigte die Kreativität vieler Kommentare: „Da können wir auch mit Schmunzeln hingucken.“