Wie viel Privatsphäre bleibt? - Webseite untersucht Apps
Berlin (dpa/tmn) - Dass viele Apps wahre Datenkraken sind, hat sich herumgesprochen. Welche Apps besonders neugierig sind, verrät die Webseite privacygrade.org. Noten bieten Nutzern Orientierung. Und es wird erklärt, warum eine App bestimmte Informationen braucht.
Es gibt Smartphone-Apps, die nur sind, was sie sind - etwa ein unterhaltsames Spiel oder ein guter Messenger. Andere übertragen im Hintergrund zusätzlich noch fleißig Daten über den Nutzer ins Netz. Das ist lästig, weil es am meist eh knappen Datenvolumen zehrt. Viel schlimmer aber ist die Verletzung der Privatsphäre. Hier kommt privacygrade.org ins Spiel. Die von Studenten und Lehrkräften der Carnegie Mellon University in Pittsburgh betriebene Webseite untersucht Apps und vergibt Noten für deren Privatsphäreoptionen.
Dazu haben die Forscher ein Bewertungsmodell entwickelt, das die Erwartungen eines Nutzers an ein Programm mit dem tatsächlichen Verhalten der App vergleicht. Lädt sich ein Smartphonebesitzer etwa ein Spiel herunter, erwartet er in den wenigsten Fällen, dass dieses Spiel seinen Standort wissen möchte oder Nutzerdaten zur Erstellung von Werbeprofilen überträgt. Viele Programme tun im Hintergrund allerdings viele Dinge, die man nicht erwarten würde, ermitteln den Standort, greifen auf das Telefonbuch zu oder lesen die Telefonnummer des Nutzers aus.
Viele bekannte Apps werden auf der Seite mit Noten von einem grünen A bis zu einem roten D versehen. Dabei richtet sich die Note nicht nur danach, ob ein Programm viel oder gar nichts überträgt, sondern auch, ob es dies aus nachvollziehbaren Gründen tut. So hat man sofort im Blick, ob ein Programm die eigene Privatsphäre respektiert oder im Hintergrund etwa zu Werbezwecken fleißig nach Hause telefoniert.
Apps kann man entweder über das Eingabefeld mit Namen suchen, oder man blättert durch die Rubriken. Ganz nebenbei bekommt man auf der Seite auch noch erklärt, welche Funktionen des Telefons Apps nutzen können und wofür sie dies tun.