Die Fernsehwelt steht Kopf: Das Traumschiff setzt Hartz-IV-Empfänger auf einer einsamen Insel aus und das Personal der Schwarzwaldklinik operiert Patienten nur gegen Schmiergeldzahlung. Wer glaubt, dass sich da jemand einen merkwürdigen Scherz mit den Klassikern der deutschen Fernsehunterhaltung erlaubt hat, liegt völlig richtig. Doch nicht irgendein TV-Kritiker oder Fernsehfeind hat sich die absurden Drehbücher einfallen lassen. Das Zweite Deutsche Fernsehen ist selbst verantwortlich für die Neuinterpretation des eigenen Archivmaterials.

Mit einer gewaltigen Portion Selbstironie hat sich der Sender daran gemacht, bekannte und beliebte Serien neu zu vertonen. Hunderte von Sendebändern sind neu gesichtet und zusammengeschnitten worden. Das Ergebnis: Kurze Clips mit einer Länge zwischen zwei und fünf Minuten - und vielen lustigen und bitterbösen Momenten.

Da gesteht Stephan Derrick den Eltern von Harry Klein, dass er ihren Sohn heiraten will. Der Kapitän des Traumschiffs bekommt von Angela Merkel höchst persönlich die Order, alle Hartz-IV-Empfänger in der Südsee auszusetzen. Und Professor Brinkmann bessert sein Gehalt mit Organhandel auf. Soviel schwarzen Humor hätten wohl nur die wenigsten den ZDF-Leuten zugetraut. Dass die Dialoge dabei nicht ganz lippensynchron sind, stört überhaupt nicht. Joachim Bublath und Babette Einstmann nehmen sich deswegen in der Neufassung der Knoff-Hoff-Show selbst auf den Arm.

Die neu zusammengeschnittenen Fernsehklassiker lassen sich unter „mashups.zdf.de“ bestaunen und stehen ebenso im ZDF-YouTube-Kanal „youtube.com/user/ZDFlachbar“ zur Verfügung.