Zocken ohne Zaster: Spieletipps für Sparfüchse

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Mindestens 300 Euro für eine Konsole, noch mehr für einen Spiele-PC, dazu 40 bis 60 Euro für neue Top-Titel. Ein günstiges Hobby sind Computer- und Videospiele nicht gerade.

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Wer sich clever anstellt, kommt aber auch mit viel weniger Geld schnell zu viel mehr Spielspaß.

Die besten Spartipps für Spieler im Überblick:

Kleine Spiele schätzen lernen: Längst nicht jedes Spiel kostet 60 Euro. Vor allem Download-Titel sind oft deutlich günstiger. „Digital kann ich Spiele jeden Umfangs veröffentlichen und dafür den entsprechenden Preis verlangen“, sagt Lewis Ward, Forschungsdirektor Gaming beim Marktbeobachter IDC. „So sind auch Spiele für 10 oder 15 Euro wirtschaftlich.“ Der Umfang ist oft etwas geringer, schlechter sind die Spiele aber nicht - im Gegenteil. Vor allem unter den sogenannten Indies finden sich oft ungewöhnliche neue Ideen.

Schlussverkäufe: Auf Download-Plattformen wie GOG und Steam gibt es regelmäßig sogenannte Sales, bei den wechselnden Angeboten des Humblebundle können PC-Spieler sogar wählen, was sie für ein Spiel zahlen wollen. Vergleichbare Sparmöglichkeiten haben Konsolenspieler kaum. Lewis Ward glaubt, dass sich das bald ändert: „In Zukunft wird es vermutlich auch auf den Konsolen digitale Sonderangebote geben, die werden sich in diese Richtung bewegen müssen.“

Premiumdienste und Flatrates: Auf den Konsolen von Microsoft und Sony gibt es sogenannte Premiumdienste. Wer rund sieben Euro für Xbox Live Gold oder Playstation Plus bezahlt, kann dafür nicht nur online spielen, sondern bekommt jeden Monat auch ein paar Gratisspiele. Darunter sind auf den aktuellen Konsolen viele kleinere Titel, aber auch ein paar größere Spiele wie Episoden von „Assassin’s Creed“. Auf der Xbox One gibt es für vier Euro im Monat zudem EA Access für unbegrenzten Zugriff auf EA-Titel wie „Battlefield 4“ und „Fifa 15“.

Eine Generation zurückgehen: Die aktuelle Playstation 4 kostet zurzeit rund 400 Euro. Den Vorgänger Playstation 3 gibt es schon ab etwa 160 Euro, außerdem ist das Spieleangebot hier größer und günstiger. Das gilt in etwa für Microsofts Xbox-Modelle One und 360 sowie Wii U und Wii von Nintendo. Nachteil dieser Sparmethode: Die Grafik der alten Spiele ist oft deutlich schlechter, und längst nicht mehr alle aktuellen Titel erscheinen auch für die alten Konsolen.

Spielen am PC: Ein Spiele-PC ist meistens teurer als eine aktuelle Konsole, dafür kosten neue Spiele in der Regel weniger. Und wer seinen Computer selber bastelt, spart nach Angaben der Zeitschrift „Gamestar“ auch an der Hardware: Mit Bauteilen für rund 500 Euro lässt sich bereits ein PC basteln, der aktuelle Spiele mit mittleren oder allen Details flüssig darstellen kann, so die Experten.

Smartphone und Tablet: Wenn es um günstige Spiele geht, sind App Store, Google Play und Co. kaum zu schlagen. Vieles gibt es hier kostenlos oder für wenig Geld, 15 Euro sind schon die Obergrenze. Die Schwierigkeit ist, die Spreu vom Weizen zu trennen: Viele Gratisspiele sind in Wahrheit Free-to-Play-Titel, die ohne Geld langfristig wenig Spaß machen. Orientierung im Dschungel der Angebote geben Bestenlisten, Empfehlungen der Plattformanbieter oder Bewertungen anderer Nutzer.

Einkaufen und wieder verkaufen: Bevor durchgespielte Titel im Schrank verstauben, können Spieler sie per Kleinanzeige, im Netz oder bei Ankaufdiensten wieder zu Geld machen. Reichtümer darf man dort aber keine erwarten: „Selbst für aktuelle Bestseller bekomme ich keine allzu hohen Beträge“, warnt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. „Und ältere Massenware wird oft sogar gar nicht angenommen.“ In der Regel funktioniert der Weiterverkauf nur bei Konsolenspielen auf Disc. PC-Titel sind meist an eine Lizenz gebunden, Downloads lassen sich nicht weiterverkaufen.

Geduld: Wer neue Spiele nicht sofort haben muss, bekommt sie spätestens nach einem Jahr deutlich günstiger. Das gilt vor allem für Serien wie „Fifa“ und „Call of Duty“, die jedes Jahr erscheinen. Einzige Ausnahme ist Nintendo: Hits wie „Mario Kart“ kosten auch Jahre nach dem Erscheinen weiter 50 bis 60 Euro. „Solche Spiele sind Evergreens mit hohem Wiederspielwert, die daher länger aktuell bleiben“, erklärt Lewis Ward den Grund. Ein weiterer Vorteil der Geduld: Bugs und andere Probleme, die zum Release neuer Spiele oft den Spaß verderben, sind nach ein paar Monaten meist beseitigt.