Zuckerberg-Kläger will weiter Anteil von Facebook
New York (dpa) - Der einstige Geschäftspartner von Mark Zuckerberg, der die Hälfte von Facebook einklagen will, gibt auch trotz einer scheinbar erdrückenden Beweislast des Online-Netzwerks nicht auf.
Die Anwälte des ehemaligen Holzpellet-Händlers Paul Ceglia wehren sich gegen Facebooks Forderung, die Klage abzuschmettern, und fordern weitere Untersuchungen. Dabei braucht Facebook eigentlich eine schnelle Entscheidung - die Angelegenheit sollte idealerweise vor dem anstehenden Milliarden-Börsengang bereinigt sein.
Facebook hatte das Gericht in New York Ende März aufgefordert, die Klage abzuweisen und verwies zur Begründung auf diverse Hinweise, dass Ceglia einen Vertrag mit Zuckerberg und E-Mails gefälscht habe. Unter anderem seien entlarvende Originale bei Ceglias damaligem Rechtsberater und auf dem E-Mail-Server von Zuckerbergs Uni Harvard entdeckt worden.
Ceglias Anwälte gehen in neuen Gerichtsdokumenten nicht konkret auf diese Vorwürfe ein, pochen aber auf ihr Recht, das von Facebook vorgebrachte Beweismaterial prüfen zu dürfen. Außerdem seien auch von Facebook eingeschaltete Experten zum Teil gegensätzlicher Meinung gewesen. Ceglias Seite habe bereits Fachleute präsentiert, die von der Echtheit der Dokumente überzeugt gewesen seien. Facebook bekräftigte in einer Reaktion die Forderung, das Verfahren einzustellen.
Ceglia hatte Facebook im Jahr 2010 verklagt. Er behauptete, mit Zuckerberg bereits im Jahr 2003 einen Online-Dienst mit dem Namen thefacebook.com oder „Face Book“ geplant zu haben. Zuckerberg habe Ceglia jedoch schließlich ausgebootet und Facebook allein auf die Beine gestellt. Ein damals unterzeichneter Vertrag gebe Ceglia aber das Anrecht auf mindestens die Hälfte an dem Online-Netzwerk.
Facebook behauptet hingegen, Ceglia habe Zuckerberg damals nur als Programmierer für seine geplante Firma StreetFax engagiert - eine Website mit Fotos von Straßenkreuzungen für Versicherungen. Von Facebook sei nie die Rede gewesen, die von Ceglia präsentierten Unterlagen seien gefälscht.
Facebook setzt alles daran, die Klage vor dem für Mai oder Frühsommer erwarteten Mega-Börsengang aus der Welt zu schaffen. Es geht um viel Geld: Facebook will bei der Aktienplatzierung mindestens fünf Milliarden Dollar erlösen, der Wert des gesamten Unternehmens wird auf bis zu 100 Milliarden Dollar geschätzt.