Partnerschaft Wuppertals Wahrzeichen ist nach Beer Sheva geschwebt

Ein Schwebebahn-Modell ist in Wuppertals israelischer Partnerstadt angekommen.

„Unsere Schwebebahn ist gelandet“, freut sich Arno Gerlach vom Freundeskreis Beer Sheva, Wuppertals israelischer Partnerstadt. Dorthin pflegt der rund 230 Mitglieder starke Verein enge Beziehungen, und dort ist nun per Luftfracht eine ganz besondere Sendung eingetroffen: ein Schwebebahn-Modell nämlich, „im Maßstab 1:12,5“, wie Gerlach berichtet.

Er engagiert sich seit mehr als 40 Jahren für Kontakte und Beziehungen in den Nahen Osten, mit Beer Sheva verbindet Wuppertal eine gewachsene Freundschaft. Auch ganz offiziell – denn Beer Sheva ist eine von insgesamt acht Partnerstädten in der ganzen Welt. Ziel sei es, den geschäftlichen, kulturellen oder auch sportlichen Austausch zu fördern“, heißt es dazu von der Verwaltung, wo Luise Mertin die Beziehungen koordiniert. „Die älteste Partnerschaft besteht zu South Tyneside in England“, informiert die Stadt: „Bereits seit 1951 werden hier Kontakte und Freundschaften gepflegt. Wuppertal gehörte damals zu den ersten deutschen Städten, die eine Städtepartnerschaft eingingen.“

Hinzu kamen nach und nach St. Etienne in Frankreich (1960), Berlin-Tempelhof-Schöneberg (1964), Beer Sheva in Israel (1977), die slowakische Stadt Kosice (1980), Matagalpa in Nicaragua (1987) und Liegnitz in Polen (1993). 1987 war Wuppertal die erste nordrhein-westfälische Kommune, die eine Städtepartnerschaft in Richtung damaliger DDR eingegangen ist und sich mit Schwerin verband. Heute bestehen weitere Freundschaften zu Jekaterinburg (Russland), Tabarka in Tunesien und zu den chinesischen Städten Dongguan, Qingdao, Shandong und Xinxiang.

Offizielle Vereinbarungen sind hilfreich, doch erst Menschen und Freundschaftsvereine hauchen Städtepartnerschaften Leben ein. Menschen wie Arno Gerlach und seine Freunde in Israel oder Heiner Flötotto, der angesichts der politischen Situation in Nicaragua mit Sorge nach Matagalpa blickt.

Reiner Brinkmann, der seine Frau in St. Etienne kennengelernt hat, freut sich, dass das Interesse nach wie vor gegenseitig ist: „Am morgigen Mittwoch, 22. Januar, ist Deutsch-Französischer Tag“ kündigt er an, „und dann organisiert unser dortiger Partnerclub, der Club Franco-Allemand in Saint-Etienne, einen Abend zum Thema: ,Der Fall der Mauer – und was ist danach? Auch wir treffen uns an diesem Abend.“

Ohne engagierte Wuppertaler auf der einen und Offenheit auf der anderen Seite bestünde die eine oder andere Städtepartnerschaft womöglich nur auf dem Papier, weiß auch Arno Gerlach. Er ist begeistert, dass die Idee, die Freunde in Beer Sheva mit einer kleinen Schwebebahn zu erfreuen, nun mit Unterstützung der Wuppertaler Stadtwerke umgesetzt werden konnte: „Den Sattelzug-Transport von Wuppertal zum Airport Frankfurt/M, den anschließenden Flug mit einer LH-Cargo-Maschine nach Tel Aviv und den Transfer hat das Modell des Wuppertaler Wahrzeichens gut und unversehrt überstanden.“

Ende vergangener Woche traf es in Beer Sheva ein, berichtet Gerlach weiter – sogar das Wetter habe gepasst – denn es regnete:„Einige Freunde in Beer Sheva schmunzelten und meinten, die Schwebebahn habe das typische Wuppertaler Wetter als Gastgeschenk mitgebracht.“ Die offizielle Einweihung des „Friedensbotschafters“ soll später noch gefeiert werden.