Sportler ärgern sich über illegale Silvester-Fete Vandalen wüten im Schlossstadion
Grevenbroich. · Nach einer illegalen Feier hinterließen Unbekannte Berge von Müll in der TuS-Arena.
Zahllose Scherben zerborstener Wodka- und Orangensaft-Flaschen, Plastikbecher, Raketen- und Böller-Verpackungen, Essensreste – nicht nur auf der Tribüne, auch auf dem Fußballplatz liegt der Müll herum. „Das müssen Dutzende gewesen sein, die hier gefeiert haben“, vermutet TuS-Trainer Wilfried Faßbender.
Der Ärger ist wieder mal groß. Erneut beklagt sich der Sportverein über Vandalismus im Schlossstadion. In der Silvesternacht wurde offenbar illegal im großen Stil auf der Tribüne des Fußball-Bezirksligisten gefeiert. „Es ist allerhöchste Zeit, dass das Stadion endlich umzäunt wird, damit das ein für alle mal aufhört“, so Faßbender.
Der 70-Jährige hat das für Mittwochvormittag angesetzte Training der Leichtathletik-Mädchen vorsichtshalber absagte. „Die Verletzungsgefahr ist zu groß, Laufbahn und Spielfeld müssen zuerst untersucht werden.“
Das sogenannte „Marathon-Tor“ ist geknackt worden
Obwohl das Schlossstadion von mehreren Seiten frei zugänglich ist, wurde das große, innerhalb der Tribüne liegende, sogenannte „Marathon-Tor“ in der Nacht zum 1. Januar geknackt. „Warum? Das ist mir völlig schleierhaft“, sagt Wilfried Faßbender kopfschüttelnd. Auch nebenan, in einem Gebäude des Turnklubs, wurden Beschädigungen festgestellt. Irgendjemand hat versucht, eine Eingangstür aufzubrechen. Der TK hat bereits Anzeige bei der Polizei erstattet. Ob der Einbruchsversuch in Zusammenhang mit der Feier im Stadion steht, ist noch unklar.
„So schlimm wie jetzt war es noch nie“, sagt Wilfried Faßbender mit einem Blick auf den großflächig verteilten Müll. „Das Zeug werden wir diesmal nicht wegräumen“, kündigt der Trainer an: „Schließlich ist nicht der Verein Eigentümer der Sportanlage, sondern die Stadt – doch die kümmert das offenbar wenig, was hier passiert.“ Obwohl: Am liebsten würde der Trainer den gesamten Unrat doch zusammen kehren – nur um ihn auf einen Lastwagen zu laden und ihn vor dem Rathaus demonstrativ abzukippen. „Damit der Bürgermeister und die Beigeordneten mal wach werden.“
Im vergangenen Jahr gab es gleich mehrfach Ärger wegen Vandalismus im Schlossstadion. Im Februar wurden Teile des Platzes und der Tribüne von etwa 70 Jugendlichen verwüstet, im Mai wurden Pflanzen aus Kübeln herausgerissen und über die Aschebahn verteilt, auch eine Umkleidekabine wurde demoliert.
Kurz darauf verteilten Unbekannte – in der Nacht vor einem Spiel der Damenmannschaft – mehr als 900 spitze Nägel auf dem Spielfeld. Bürgermeister Klaus Krützen erklärte das Schlossstadion daraufhin zur „Chefsache“. Wie Rathaus-Sprecher Stephan Renner auf Nachfrage mitteilte, soll das Schlossstadion auf jeden Fall mit einem Zaun versehen werden. Die dafür erforderlichen 30 000 Euro sind im Haushaltsplan 2019 vorgesehen worden. Allerdings ist zurzeit noch offen, wann mit den Arbeiten begonnen werden kann. „Denn die kommunale Finanzaufsicht hat unseren Etat noch nicht genehmigt“, sagt Renner.