Einsätze in Haan Wie die Feuerwehr Omikron handhabt
Die hochsteckende Omikron-Variante breitet sich in unserer Region aus. Sind viele Menschen gleichzeitig erkrankt, kann das für die systemrelevante Infrastruktur kritisch werden. Die Feuerwehr Haan sieht dem noch entspannt entgegen.
Täglich steigt die Zahl der Neuinfizierten im Kreis Mettmann, darunter sind auch immer mehr, die an der Omikron-Variante erkrankt sind. Doch was passiert eigentlich, wenn bei der Feuerwehr durch das hochansteckende Virus mehrere Einsatzkräfte gleichzeitig ausfallen? „Es gibt laufend Notfallpläne und ausgereifte Konzepte – und das nicht erst seit Omikron“, beruhigt Haans Feuerwehrsprecher Mikro Braunheim. „Wir sind als Feuerwehr in einer Sicherstellungspflicht. Dessen sind wir uns bewusst“.
Pandemieplanung
Demnach gibt es seit 2020 bei der Feuerwehr Schutzkonzepte, die nach der jeweiligen aktuellen Corona-Lage angepasst werden. Während des Lockdowns im Jahr 2020 wurden daher die Präsenzveranstaltungen eingestellt, Fortbildungen hätten dann – sofern möglich – nur noch online stattgefunden. Auch wenn sich zwischenzeitlich die Lage etwas entspannt hatte, wurden mit steigenden Inzidenzzahlen im Jahr 2021 wieder die Präsenzveranstaltungen eingeschränkt. Bei notwendigen Dienstveranstaltungen wie Einsatzübungen kommen maximal 15 Personen zusammen. Diese sollen dann möglichst im Freien wie auf dem Hof stattfinden oder in der Fahrzeughalle mit ausreichend Belüftung und Abstand. Bei diesen Treffen handelt es sich um feste Gruppen, um Kontakte zu minimieren.
Dienststart
Auch wenn die Impfquote bei der Feuerwehr Haan 99 Prozent beträgt, wie Braunheim betont, müssen die Einsatzkräfte regelmäßig getestet werden. Die Feuerwehrwache hat etwa 40 hauptamtliche Kräfte sowie 15 Mitarbeiter im Rettungsdienst. Diese werden zweimal pro Woche getestet. „Die freiwilligen Kräfte sogar vor jedem Dienstantritt“, erläutert Braunheim.
Besetzung
Bei der Belegung der Fahrzeuge ist die Feuerwehr dazu übergegangen, diese mit weniger Personen zu besetzen. „Ein Löschfahrzeug ist anstatt wie früher mit neun Leuten heute nur noch mit sechs besetzt. Damit wir bei einem Einsatz dann nicht zu wenig Kräfte vor Ort haben, fährt ein zusätzlicher Mannschaftstransport mit einer sogenannten Staffel, sechs Kräften, mit“, erklärt Braunheim. Ein Rüstwagen werde nur mit zwei anstatt drei Feuerwehrleuten besetzt. Ziel ist es dabei, die Kontakte zu minimieren und auch in den Fahrzeugen Abstand halten zu können. Zusätzlich müssen die Feuerwehrleute Maske tragen.
Corona-bedingt hat auch eine räumliche Trennung von Rettungsdienst und Brandschutz innerhalb der Feuerwache stattgefunden, sodass sich die Kollegen so wenig wie möglich begegnen. Aus Platzgründen wurde daher auch der Krankentransport mit zwei Kräften pro Schicht in das Gerätehaus nach Gruiten ausgelagert. „Der Krankentransport wird nicht zu unseren Notfallpatienten oder zeitkritischen Einsätzen geschickt, daher ist es vertretbar, dass er bei seiner Einfahrt ein paar Minuten länger braucht“, berichtet Braunheim. Doch was passiert, wenn sich abzeichnet, dass es personell doch einmal dünn wird bei der Feuerwehr in Hann? Dann können sich die Löschzüge zunächst untereinander vertreten und unterstützen: „Personell sind wir so aufgestellt, dass wir genug Sicherheitsreserve haben und unsere Aufgabenwahrnehmung gewährleistet ist. Es müssten schon mehrere Gruppen ausfallen, sodass wir auf nachbarschaftliche Hilfe angewiesen sind“, sagt der Feuerwehrsprecher. „Doch davon sind wir aktuell weit entfernt.“ Sollte dieser Fall dennoch irgendwann eintreffen, kooperiert die Feuerwehr mit den anderen im Kreis. Mit den anderen Feuerwehren in der Region befinde man sich im ständigen Austausch, was die Corona-Schutzmaßnahmen betreffen. „Was aufgrund der ganzen Maßnahmen fehlt, ist natürlich das Zwischenmenschliche und Soziale, die Kameradschaft, für die die Feuerwehr eigentlich steht“, erläutert Mirko Braunheim: „Eine Bratwurst mit Kollegen nach Dienstschluss ist nur noch im kleinen Kreis möglich.“