Heynkes hat keinen Rückhalt mehr

IHK-Präsidium sollte geschlossen sprechen.

Das IHK-Gebäude in Wuppertal.

Foto: Fischer, A. (f22)

zu: IHK-Streit

Jörg Heynkes war und ist schon immer ein Revoluzzer gewesen, nicht nur im Präsidium der IHK. Das ist durchaus positiv zu werten. Heynkes steht für innovatives Denken und für tiefgreifende Veränderungen, damit verschafft er sich Aufmerksamkeit und Gehör.

Leider geht er damit inzwischen nicht besonders diplomatisch um. Ein Präsidium einer IHK ist in gewissen Bereichen durchaus vergleichbar mit dem Vorstand eines Konzerns. Auch dort gibt es häufig unterschiedliche Meinungen und somit kontroverse Diskussionen. Wobei das ungeschriebene Gesetz gilt, dass man solche Diskussionen immer intern austrägt und keinesfalls öffentlich. Schafft man es nicht seine Meinung durchzusetzen, kann man durchaus versuchen, eine Lobby für seine Meinung zu finden. Letztendlich muss man sich jedoch auf eine gemeinsame Strategie und Vorgehensweise einigen und diese dann „mit einer Stimme“ nach draußen kommunizieren. Leider macht Heynkes genau das nicht. Vielfach steht er in der IHK mit seiner Meinung alleine in der Landschaft.

Dass bei der Hauptversammlung von 46 Anwesenden ganze 40 gegen Heynkes stimmten, sich sechs enthielten und damit nicht einer der Anwesenden für Heynkes stimmte, ist zweifelsfrei ein Indiz dafür, das Jörg Heynkes innerhalb der IHK keinen Rückhalt mehr hat. Das mag man unter Umständen bedauern, ist aber Realität. Wer nicht bereit ist, Kompromisse einzugehen und Mehrheiten ignoriert, muss irgendwann die Konsequenz ziehen und abtreten. Mit der Methodik – mit dem Kopf durch die Wand – erzielt man zwar Aufmerksamkeit, ist allerdings häufig der Verlierer.

Hans Schneider, per E-Mail an die Redaktion