Historisches LA-Derby: Clippers demütigen Lakers 142:94
Los Angeles (dpa) - Die Los Angeles Lakers sind am Tiefpunkt angekommen. Letzter in der Western Conference, Derby-Debakel gegen die Clippers und höchste Niederlage der Club-Historie - der 6. März 2014 wird als Tag des Grauens in die Geschichtsbücher des 16-maligen NBA-Meisters eingehen.
„Die Lakers haben nicht einfach ein Spiel, sondern ihre Würde verloren“, schrieb die Los Angeles Times kurz nach der 94:142-Niederlage der Kalifornier im Stadtduell auf ihrer Homepage.
„Warum in aller Welt sollte jemand derzeit Geld dafür ausgeben, um diesen einst stolzen Club in dieser Saison noch einmal zu sehen, nachdem er in aller Öffentlichkeit sein Vermächtnis und seine Kultur verraten hat?“, fragte die Zeitung. So desaströs und leidenschaftslos war bislang noch nie ein Team im Lakers-Trikot aufgetreten. Die bis dato höchste Pleite datierte aus dem Jahr 1995, als die Lakers mit 83:129 gegen die Portland Trail Blazers untergegangen waren.
Deutschlands eingebürgerter Nationalspieler Chris Kaman musste sich das Elend 48 Minuten lang von der Bank aus anschauen, weil er von Trainer Mike D'Antoni nicht eingesetzt wurde. Als einziger leistete noch Pau Gasol Widerstand. Der Spanier, den sie bei den Lakers am liebsten längst davongejagt hätten, war mit 21 Punkten bester Werfer in einer völlig leblosen Mannschaft. „Sie haben uns umgebracht“, klagte D'Antoni nach der bereits 41. Saisonniederlage. „Es war schrecklich“, fügte Gasol hinzu.
Für die Clippers war es dagegen ein Festtag. Schon im Januar hatten sie den Stadtrivalen mit 123:87 auseinandergenommen, nun setzten sie vor 18 488 Zuschauern im Staples Center sogar noch einen drauf. Es war der höchste Sieg, den die stets im Schatten der Lakers stehenden Clippers bislang errungen haben. Nachdem sie die Lakers auf dem Parkett gedemütigt hatten, hielten sich die Clippers-Stars nach der Partie mit weiteren Sticheleien aber zurück. „Es war nur ein weiterer Sieg. Wir bekommen dafür nicht zusätzlich eine Niederlage aus unserer Bilanz abgezogen“, sagte Chris Paul.
Einen rabenschwarzen Tag hatte auch Titelverteidiger Miami Heat erwischt. Bei den San Antonio Spurs, gegen die sie sich im Finale der vergangenen Saison durchgesetzt hatten, kamen die Heat mit 87:111 unter die Räder. „So ein Spiel haben wir gebraucht“, meinte der Argentinier Manu Ginobili nach dem eindrucksvollen Sieg. Die Spurs rückten im Westen damit bis auf einen Sieg an die Oklahoma City Thunder heran, die bei den Phoenix Suns mit 122:128 verloren. Miami bleibt Zweiter im Osten.