Leuchtturm-Projekt Hospizverein stellt seinen Neubau vor
Erkrath. · 1,3 Millionen Euro wurden in das neue Haus investiert. Mehr als 100 Gäste feierten mit.
Zu seinem 30. Geburtstag beschenkte sich der Hospizverein gleich selbst mit einem Neubau. Eingeweiht wurden die zwei zusätzlichen Bewohnerzimmer und der Mehrzweckraum feierlich beim Neujahrsempfang im Franziskus-Hospiz, dem am Freitagabend 120 Gäste beiwohnten. Sie stießen auf das neue Jahr, den Neubau und auf eine 30-jährige Erfolgsgeschichte an.
Als „Leuchtturm der Hospizbewegung“ beschrieb Hospizleiter Robert Bosch bei seiner Ansprache das Zentrum in Erkrath, dass 1993 als Bundesmodellprojekt aus der Taufe gehoben wurde. Sieben Millionen Mark steuerte damals der Bund zum Bau bei, für den sich seit 1989 der ökumenische Hospizverein eingesetzt hatte.
Die Gründerversammlung
fand im Jahr des Mauerfalls statt
Im Frühjahr des Mauerfalls waren 140 Bürger in Hochdahl zur Gründerversammlung zusammengekommen. Ein historischer Moment, an den Schwester Marianne Meyer, stellvertretende Vorsitzende der Marienhausstiftung, erinnerte: „Die Hochdahler Hospizarbeit geht auf eine Initiative der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde zurück. Wir hatten das Glück, dass beide auf der Suche nach einem Mitstreiter und Partner auch bei uns in Waldbreitbach anklopften. So kamen wir Waldbreitbacher Franziskanerinnen ins Spiel und mit ins Boot.“ Seit 1993 werden Bewohner, überwiegend aus Erkrath, aber auch aus dem Umland, aus den umliegenden Seniorenwohnheimen und Krankenhäusern, im Franziskus-Hospiz betreut, versorgt und auf ihren letzten Lebensabschnitt begleitet. Der Bedarf sei über die Jahre gestiegen, was den Verein dazu veranlasste, das Haus zu erweitern. Statt wie bislang acht hält das Hospiz nun zehn Bewohnerzimmer vor. Ein neuer Mehrzweckraum ist dazu gekommen. Insgesamt wurden in den Neubau 1,3 Millionen Euro investiert.
„Es ist ein wunderschönes Haus“, urteilte Sabine Jachmann, die die katholische Kirchengemeinde vertrat. „Doch die Menschen bringen es erst zum Leuchten.“ Dazu zählte sie sowohl das hauptamtliche Personal der Einrichtung, als auch die rund 130 Ehrenamtler, die uneigennützig ihre Zeit, Ohren und Herz zur Verfügung stellen, aber ebenso auch die Bewohner und ihre Angehörige, für die das Hospiz oftmals eine zweite Heimat bedeutet.
Neben einer Führung durch die neuen Räumlichkeiten und einer vorgezogenen Geburtstagsfeier nutzten Hospiz-Vereinsvorsitzender Christoph Herwald und Hospizleiter Robert Bosch den Neujahrsempfang für einen Ausblick in die Zukunft. Jetzt, wo der Neubau fertiggestellt ist, soll der „Altbau“ auf dasselbe Qualitätsniveau angehoben werden. „Die Räume nebenan auf dieser Ebene benötigen unbedingt eine schalldämmende Decke“, berichtete Herwarld. „Empfang, Wohnzimmer und Küche, eine Etage höher, müssen dringend renoviert werden und der Verabschiedungsraum bedarf einer Veränderung.“ Bis Mitte März, kündigte Bosch an, solle das Foyer umgestaltet und modernisiert werden. „Unser Empfangsbereich ist sehr wichtig – als Visitenkarte des Hauses.“