Geschichte der Gemeinde Heilige Familie Katholische Gemeinde in Metzkausen wächst stetig

Mettmann · Von 1962 bis 1970 verdreifachte sich die Einwohnerzahl im Ortsteil. „Heilige Familie“ gab Katholiken ein Zuhause.

Der „African Children‘s Choir“ brachte Töne vom anderen Kontinent in die Kirche Heilige Familie.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

. Der Höhepunkt des Kirchenlebens im vergangenen Jahr war die Eröffnung des Ökumenischen Zentrums am ersten Adventssonntag in der Kirche Heilige Familie in Metzkausen. „Gut zwei Jahre lang war an diesem Projekt mit einem sehr differenzierten Vertragswerk gearbeitet worden. Landeskirche und Erzbistum haben diese Bemühungen ausdrücklich gewürdigt“, schreibt Pfarrer Herbert Ullmann in seinem Jahresrückblick. Für die evangelische Gemeinde in Metzkausen beginne jetzt nach der Entwidmung des Gotteshauses „Am Hügel“ eine Zeit der Neuorientierung und des Eingewöhnens. Ab sofort finden auch die evangelischen Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen in den jetzt gemeinsamen Räumen statt.

Es lohnt ein Blick in die Geschichte der Kirche und der Gemeinde Heilige Familie. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden viele Vertriebene und Flüchtlinge eine neue Heimat in Metzkausen. Bis 1950 war die Zahl der Einwohner auf 1460 angewachsen, davon 350 katholische Christen. Wollten sie an einem Gottesdienst teilnehmen, mussten sie die Messen in der Pfarrkirche St. Lambertus besuchen. Pfarrer Gehlen entschloss sich, ihnen eine Helige Messe im Klassenraum der im Ortsteil Hassel gelegenen katholischen Grundschule anzubieten.

Nach langwierigen Bemühungen gelang es der Kirchengemeinde St. Lambertus am 30. September 1953 den Kaufvertrag über ein Gelände in Metzkausen abzuschließen, das sich für den Bau einer Kirche nebst Pfarrerwohnung, eines Jugendheims, eines Kindergartens und zugleich acht Familieneigenheimen eignete.

Schon nach wenigen Jahren
war die Kirche zu klein

Die feierliche Grundsteinlegung für die Kirche wurde am 24. Juli 1955 unter großer Beteiligung der Gemeinde vollzogen. Bereits am 18. Dezember 1955 konnte die Kirche „Zur Heiligen Familie“ eingeweiht werden. Die rege Bautätigkeit in Metzkausen hatte zur Folge, dass Metzkausen am 1. Januar 1970 6260 Einwohner aufwies, unter ihnen 2312 Katholiken. Beide Zahlen hatten sich gegenüber 1962 verdreifacht. Die Kirche am Gartenkampsweg mit 128 Sitzplätzen war zu klein geworden. Dies veranlasste den Kirchenvorstand, den Bau einer größeren Kirche nebst Pfarrheim und Pfarrhaus ins Auge zu fassen. Nach der Zustimmung des erzbischöflichen Generalvikariates in Köln konnte mit den Vorplanungen begonnen werden. 1977 kam es zur Gründung der beiden selbstständigen Gemeinden St. Thomas Morus und Heilige Familie. Das Generalvikariat genehmigte im Jahr 1977 den Bau einer neuen Kirche. Es folgten am 5. Juni 1977 der erste Spatenstich und am 29. Januar 1978 durch Weihbischof Hubert Luthe die Grundsteinlegung. Am 15. Dezember 1978 wurde die heutige Kirche geweiht. Infolge des Priestermangels im Erzbistum, so die Chronik, ernannte der Erzbischof am 11. Februar 1981 Pfarrer Theo Buter von St. Thomas Morus zugleich zum Pfarrer an Heilige Familie. In den nächsten Jahren (1982) wurde die Orgel eingesegnet, 1987 der Taufbrunnen und 1995 die ­Glocken.