Künstlerin zeigt die Verbundenheit allen Lebens

Sandra van der Meulen stellt noch bis 26. Juni in der Wuba-Galerie aus.

Sandra van der Meulen spricht mit den Besuchern auch über ihre Arbeiten und deren Entstehung.

Foto: Burkhard Bücher

Sandra van der Meulen geht es darum, ihre Ideen über das Leben und Bewusstsein in ihren Arbeiten, die leise und beinahe unmerklich daherkommen, in besonderer Art auszudrücken. Die Künstlerin – ihr Vater ist Niederländer, die Mutter ist Chinesin – präsentiert seit dem 26. Mai 25 Werke in der Wuba-Galerie an der Friedrich-Engels-Allee 174 und weckte bei der Vernissage mit ihrer Interpretation der Kunst ein ganz besonderes Gefühl der Ästhetik.

Einen Großteil ihrer Kindheit lebte sie in Fernost. Nach ihren Vorstellungen basiert alles im Leben auf Gegensätzen und nicht zuletzt auf der Verbundenheit allen Lebens im großen Ganzen. Gegensatz nicht um dessen Willen, sondern zur Verdichtung von Eindrücken. Die Bilder dienen ihr als Erinnerung ihrer Wahrnehmungen. Betrachtet man ihre in der Struktur vermeintlich einfachen Materialien, transportieren sie eine Reinheit und Sanftheit, die gemäß der japanischen Vorstellung von „wabi sabi“ die vergängliche, unvollkommene und unvollständige Schönheit der Dinge symbolisiert.

Auf sanft gerissene Bahnen aus Reispapier wurde Tusche aufgetragen, die mit Texten unterlegt sind, die die Spannung der fernöstlichen Philosophie nur kurz anzudeuten scheinen. Und doch ruft die Integrität der verwendeten Materialien eine zueinander in Beziehung stehende Zugehörigkeit hervor, etwa bei in Papier eingearbeiteten feinen Wurzeln oder Schnüren und selbst bei den zwei Meter hohen ins Metall drapierten Fundstücken – auch diese versehen mit fernöstlichen Hieroglyphen. Brigitte Baumann, Betreiberin der Wuba-Galerie, war bei einer Messe von den Arbeiten sehr beeindruckt: „Ich bin dann in ihr Atelier ins niederländische Middelburg gefahren und habe Sandra van der Meulen als großartige Künstlerin und einen tollen Menschen kennengelernt und die Ausstellung nach Wuppertal geholt.“

Es sind die leisen Töne, die beinahe eine meditative Ausstrahlung zu haben scheinen und die diese zurückgenommene Ästhetik so sympathisch erscheinen lassen. Unendliche Nuancen zwischen Schwarz und Weiß, die Liquidität der Tusche, das leichte zerbrechliche Reispapier – Verbindungen, die zueinander zu gehören scheinen, unaufdringlich, sanft und gerade laut genug, um Gehör zu finden.

Bis zum 26. Juni ist die Ausstellung zu sehen. Mittwoch und Donnerstag von 15 – 18 Uhr und nach Vereinbarung. ryz