Brunetti-Krimis sind noch teurer als ein „Tatort“
Die ARD legt offen, was die Serien kosten. ZDF will nachziehen.
Berlin. Bislang machten die öffentlich-rechtlichen Sender aus den Kosten für ihre TV-Produktionen meist ein Geheimnis. Nun nennt die ARD öffentlich Preise von Filmen und Serien. Als Grund für die Offenlegung nannte der Senderverbund den „häufig formulierten Wunsch nach mehr Transparenz im öffentlich-rechtlichen Rundfunk“. Auch das ZDF will nach Angaben eines Sprechers demnächst die „Kosten-Größenordnungen von ZDF-Sendungen“ auf seiner Unternehmensseite verbreiten.
Das Erste schreibt auf seiner Internetseite, dass etwa die Sonntagskrimis „Tatort“ oder „Polizeiruf 110“ rund 15 500 Euro pro Minute kosten. 43 bis 48 Premieren sind jährlich vorgesehen. Zielvorgabe für die Krimis ist die Marktführerschaft auf dem jeweiligen Sendeplatz.
Ähnliches gilt für die 40 bis 44 Erstsendungen am Mittwochabend (20.15 Uhr). Der durchschnittliche Minutenpreis für TV-Filme unter dem Signum „FilmMittwoch im Ersten“ beträgt 15 500 Euro. „Für herausragende Eventproduktionen liegt ein individuell zu verhandelnder Minutenpreis zugrunde“, heißt es ergänzend.
Die Krimireihen am Donnerstagabend, die häufig ins Ausland führen, sind noch teurer als ein „Tatort“. 17 500 Euro pro Minute werden für einen „Donna Leon“-Krimi veranschlagt — 20 zeigt das „Erste“ im Jahr. Auf demselben Preisniveau bewegen sich die Filme am Freitag (36 Stück pro Jahr) und am Samstag (6). Für die Sonntagabend-Lizenzproduktionen, die in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern entstehen, werden 14 Mal im Jahr je 500 000 Euro veranschlagt.
Günstiger sind die Dienstagabendserien wie zum Beispiel „Um Himmels Willen“ mit Janina Hartwig und Fritz Wepper. Auf sie entfallen 11 250 Euro pro Minute. In allen Preisen sind Wiederholungshonorare und Auslandsrechte bereits enthalten.