Buchbranche auf dem E-Book-Markt angekommen
Leipzig (dpa) - Nach zaghaften Anfängen wächst der E-Book-Markt in Deutschland inzwischen mit Macht.
Während das Geschäft des stationären Buchhandels im Jahr 2011 um drei Prozent schrumpfte, seien im E-Book-Bereich erstmals nennenswerte Umsätze erzielt worden, sagte Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, am Mittwoch vor der Eröffnung der Leipziger Buchmesse (15. bis 18. März). „Wir sind angekommen in einem E-Book-Markt.“
Die Chancen und Risiken der Digitalisierung werden auch auf der Leipziger Buchmesse in zahlreichen Veranstaltungen thematisiert. Die Dynamik im E-Book-Markt sei riesig, sagte Honnefelder. „Das wird ein nennenswerter Markt werden.“ Der Buchhandel habe längst Geschäftsmodelle entwickelt, um darauf zu reagieren.
Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) berichtete am Mittwoch, der Umsatz mit den elektronischen Büchern sei im vergangenen Jahr um 77 Prozent auf 38 Millionen Euro gestiegen. Damit liege der Anteil der E-Books am gesamten deutschen Buchumsatz inzwischen bei einem Prozent. Deutsche Verbraucher hätten im Vorjahr 4,7 Millionen Bücher kostenpflichtig aus dem Internet heruntergeladen.
Den Umsatzrückgang im klassischen Sortimentsbuchhandel nannte Honnefelder massiv. Der Börsenverein erwarte, dass der stationäre Buchhandel auch in den nächsten Jahren immer ein wenig schrumpfen wird. Dass der Umsatz im gesamten Buchmarkt 2011 um 1,8 Prozent gesunken ist, hält Honnefelder dagegen nicht für einen Trend. „Ich will mal vermuten, dass sich das in diesem Jahr wieder bereinigt.“
Die Leipziger Buchmesse gilt als erster Stimmungstest der Branche. In diesem Jahr präsentieren sich dort 2071 Verlage aus 44 Ländern. Die Ausstellungsfläche sei um drei Prozent auf 69 000 Quadratmeter gewachsen, sagte Messe-Geschäftsführer Martin Buhl-Wagner. Er rechne wie im Vorjahr mit etwa 160 000 Besuchern.