Buchmesse im Zeichen der Flüchtlingskrise
Frankfurt/Main (dpa) - Das Thema Flüchtlinge ist auch auf der Buchmesse allgegenwärtig. „Die Welt ist in Aufruhr“, sagte Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, am Dienstagabend bei der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse.
In Europa werde das sichtbar in Hunderttausenden Flüchtlingen.
Verleger, Buchhändler und Publizisten müssten Verantwortung übernehmen. „Wie können wir helfen? Unsere Aufgabe ist es nicht, alles zu tolerieren, aber unsere Aufgabe könnte es sein, Toleranz zu vermitteln. Bücher leisten dafür einen zentralen Beitrag“, sagte Riethmüller. „Literatur bereitet in ihrer Vielfalt den Boden für die nötige und notwendige Toleranz.“
Deutschland sei zum „Sehnsuchtsort flüchtender Menschen“ geworden, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) beim Eröffnungsfestakt. „Gerade jetzt, da so viele Menschen anderer kultureller und religiöser Herkunft hierher kommen, muss sich demokratische Kultur in Deutschland und Europa neu bewähren.“
An diesem Mittwoch öffnet die weltgrößte Bücherschau zum 67. Mal ihre Tore, an den ersten drei Tagen nur für Fachbesucher. Mehr als 7000 Aussteller aus rund 100 Ländern werden bis zum Sonntag erwartet.
Am ersten Messetag steht unter anderem ein Weltrekordversuch an. In der Nacht sollte ein Domino aus 10 000 „Guinness World Records“-Büchern aufgebaut werden, das am Mittag umfallen soll.
Weitere Themen am ersten Messetag sind Kinder, die eigene Bücher auf Self-Publishing-Plattformen veröffentlichen, die neuesten Trends bei Kochbüchern und Literatur im Kurznachrichtenkanal Twitter. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels stellt eine Studie über Buchkäufer und Leser vor.