Literaturpreis - Heine-Preis: Jury hat das letzte Wort
Politiker einigen sich auf eine neue Satzung.
Düsseldorf. Wie viel politische Einmischung verträgt die Kunst? Das war die Kernfrage beim Streit um die geplante Verleihung des Heinrich-Heine-Preises der Landeshauptstadt an Peter Handke 2006. Die Lokalpolitiker hatten damals mit ihrem Votum verhindert, dass die Auszeichnung an den umstrittenen Autor verliehen wird - obwohl sich eine Jury zuvor auf ihn geeinigt hatte. Dieses Jahr steht turnusgemäß eine neue Preisverleihung an. Ein weiterer Eklat soll unbedingt vermieden werden. Die große Preisfrage lautet deshalb: Darf sich die Politik weiterhin einmischen? Jetzt haben die Fraktionen einen Kompromiss gefunden. Demnach soll die Jury künftig mit Dreiviertel-Mehrheit entscheiden. Sie allein hat das letzte Wort, der Stadtrat bleibt außen vor. Jedoch: Die 13-köpfige Jury ist so besetzt, dass die Vertreter der Fraktionen nicht überstimmt werden können. Ein Vertreter des Landes ist übrigens nicht mehr in der Jury vorgesehen, nachdem Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff 2006 zur Sitzung nicht erschienen war.