„Anatomie der Krise“ bei Wiener Festwochen
Wien (dpa) - Die Wiener Festwochen präsentieren ihr kommendes Theaterprogramm unter dem Motto „Anatomie der Krise“. Die Stücke sollten vom heutigen Protest und Revolteformen der Vergangenheit berichten, kündigte die Schauspieldirektorin der Festwochen, Stefanie Carp, in Wien an.
Hollywoodstar Cate Blanchett spielt die Hauptrolle in der australischen Inszenierung von „Groß und klein“ von Botho Strauß. Der Festwochen-Intendant Luc Bondy inszeniert Peter Handkes „Die schönen Tage von Aranjuez“.
Vom 11. Mai bis 17. Juni 2012 zeigen die Wiener Festwochen in den Sparten Theater und Musik 36 Produktionen aus 24 Ländern. Darunter sind zehn Uraufführungen und zwei Neuinszenierungen. Geplant sind 205 Vorstellungen.
Regisseur Christoph Marthaler erarbeitet in einer Koproduktion mit der Volksbühne Berlin „Glaube Liebe Hoffnung“ von Ödön von Horvath. Der österreichische Filmemacher Ulrich Seidl inszeniert zusammen mit den Münchner Kammerspielen „Böse Buben“ nach „Kurze Interviews mit fiesen Männern“ des amerikanischen Autors David Foster Wallace.
Das Musikprogramm setzt den Verdi-Zyklus „La Traviata“ fort. Im vergangenen Jahr inszenierte Bondy „Rigoletto“, 2013 folgt zum 200. Geburtstag Verdis „Il Trovatore“. Die Programmschiene „Into the City“ richtet sich mit Konzerten und Filmen an jüngere Besucher.
Für Bondy ist 2012 die vorletzte Saison. Seit 1997 prägt der Schweizer Regisseur das Festival, zunächst als Schauspielchef, seit 2002 als künstlerischer Leiter. Auf Bondy folgen 2014 der Musiker und jahrelange Salzburger Festspielchef Markus Hinterhäuser und die Berliner Theatermacherin Shermin Langhoff. Beide stehen für die Verbindung von klassischen Elementen und zeitgenössischen, ungewöhnlichen Formen.