Geiger Daniel Hope will zeigen: „Klassik ist nicht Musik der Elite“

TV Daniel Hope moderiert am Samstagabend „Die schönsten Opern“.

Hamburg. Klassische Musik einem breiten Publikum zu präsentieren, das ist dem britischen Star-Geiger Daniel Hope seit Jahren ein Herzensanliegen. Bei seinen Freunden hatte der britische Star-Geiger Daniel Hope bereits Erfolg: "Durch meine Erklärung, was ein klassisches Konzert ist, haben sie gemerkt, dass Klassik nicht langweilig und altmodisch ist." Von seiner 3sat-Sendung "Die schönste Oper aller Zeiten" verspricht er sich deshalb viel. "Ich würde mich sehr freuen, wenn dadurch bisher Uninteressierte umschwenken würden", sagt der 35-Jährige. Mit der österreichischen Moderatorin Mirjam Weichselbraun (28) ist Hope Gastgeber der Klassiksendung, die am Samsatag (20.15 Uhr) live aus Berlin übertragen wird.

Zehn Opern, die das Publikum gewählt hat, waren in den vergangenen Wochen auf 3sat zu sehen. In der Finalshow präsentiert das Moderatoren-Duo die Top Zehn und lässt den Sieger küren - die Zuschauer können per E-Mail und Telefon abstimmen.

Für Hope bieten Opern "alles, was man will": "Man hat nicht nur fantastische Musik, sondern auch eine tolle, gar aktuelle Geschichte und unendlich viel Emotionen. Es geht um Tod, Liebe, Eifersucht und Freiheit." Für den Geigenvirtuosen ist der bevorstehende Auftritt als TV-Moderator eine Premiere. Er habe aber bereits viele Erfahrungen im Radio gesammelt, auch bei der britischen BBC und amerikanischen Medien, wo er seine eigenen Radiosendungen moderiert hat. "Es ist aber das erste Mal, dass ich das live im Fernsehen mache. Und dann noch zur Primetime!"

Vor allem will der Musiker, der schon mit dem Bestseller "Wann darf ich klatschen?" einen Wegweiser für Konzertgänger geschrieben hat, Zuschauern die Angst nehmen, sich mit Klassik zu beschäftigen. "Die Menschen sollen ihre Berührungsängste überwinden. Klassik ist nicht die Musik der Reichen - diesem Vorurteil widerspreche ich entschieden." Im Gegenteil: "Es waren zum Teil die revolutionärsten und romantischsten Ideen, die damals verkörpert wurden. Sie haben deshalb an Aktualität nichts verloren", meinte Hope.

Der fünffache Gewinner des Echo-Klassik-Musikpreises steht bereits seit seinem zehnten Lebensjahr auf der Bühne. Damals entdeckte ihn der legendäre Geiger Yehudi Menuhin und öffnete ihm die Tür zu den großen Bühnen dieser Welt. Trotz seiner Erfahrung ist für Hope jeder Auftritt noch etwas Besonderes: "Routine gibt es auf gar keinen Fall. Ich bin natürlich immer ein bisschen aufgeregt, aber im positiven Sinne", sagte er. "Das ist immer so vor Konzerten. Ich brauche dann diese Schmetterlinge im Bauch, das ist meine positive Energie."