Harte Kritik an Wuppertaler Theaterplänen
Gewerkschaft empört über Bühne ohne festes Ensemble.
Wuppertal. Die Bühnengenossenschaft GDBA ist empört über die Abschaffung des Ensembles an der Wuppertaler Oper und wirft der Bühnenleitung einen Bruch des Tarifrechts vor. Das künstlerische Niveau der Wuppertaler Bühnen werde nachhaltig beschädigt, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung der gewerkschaftlichen Organisation der Bühnenangehörigen.
Der neue Intendant Toshiyuki Kamioka hatte angekündigt, er werde in der Spielzeit 2014/15 auf den klassischen Ensemblebetrieb mit längerfristigen Festverträgen verzichten. Stattdessen gibt es künftig Blockaufführungen überwiegend mit Gastsängern. Schauspiel und Oper der hoch verschuldeten Stadt stehen unter massivem Spardruck.
Die Bühnengenossenschaft befürchtet eine „Ausbeutung von jungen Menschen“. Grund seien auch die Wuppertaler Pläne zur Gründung eines Opernstudios, ohne dass die Voraussetzungen dafür noch gegeben seien. Denn der Zweck eines Opernstudios sei, Anfängern Erfahrungen in einem Ensemble zu ermöglichen und sie im Partienstudium unabhängig vom Spielplan des Hauses zu unterstützen.
Für die Gastsänger greife man in Wuppertal größtenteils auf unbekannte Sänger zurück, die in der bergischen Stadt ihr Deutschland-Debüt geben sollten, hieß es weiter. Es gebe auch erste Hinweise darauf, dass Gastverträge „weit unter branchenüblichen Standards“ vergütet werden sollten. „Die GDBA wird mit all ihren Möglichkeiten diese Entwicklung bekämpfen.“ Red