Kairos-Preis für Shermin Langhoff

Hamburg (dpa) - Die türkischstämmige Berliner Theatermacherin Shermin Langhoff ist in Hamburg mit dem Kairos-Preis, einem der höchstdotierten Kulturpreise in Europa, ausgezeichnet worden.

Sie nahm die mit 75 000 Euro verbundene Auszeichnung der Alfred Toepfer Stiftung am Sonntag im Hamburger Schauspielhaus entgegen.

Die 41-Jährige leitet seit 2008 in Berlin das Theater Ballhaus Naunynstraße. Mit dieser Spielstätte habe sie eine Plattform für Theaterpositionen der zweiten und dritten Migrantengeneration etabliert, lobte die Jury. Langhoff fördere Regisseure, Schauspieler und Dramaturgen, die in der deutschen Theaterszene bislang unbekannt seien. Sie werde deshalb nicht nur als Intendantin geehrt, sondern auch als „eine Mentorin für Kultur“.

„Selbstbewusst, bestimmt und humorvoll bereichert Shermin Langhoff den Theaterbetrieb mit herausragenden Stücken von Regisseuren und Autoren, die auf anderen Bühnen (noch) nicht gezeigt werden“, heißt es in der Begründung. Mit Sensibilität und Gespür entdecke sie junge Talente, die sie nachhaltig fördere und begleite.

Der 2007 ins Leben gerufene, jährlich vergebene Kairos-Preis geht an Kulturschaffende, die oft jenseits der öffentlichen Wahrnehmung entscheidende Impulse geben und Kunst und Kultur in Europa ermöglichen. „Ich sehe ihn als Motivation, nicht nur für meine Person, sondern auch für andere, die in denselben Kontexten agieren“, hatte Langhoff gesagt.

Der Kairos Preis soll nach dem Willen der Alfred Toepfer Stiftung Menschen ermutigen, „die auf beispielhafte Weise unterwegs sind, ohne bereits den Zenit ihres Schaffens erreicht zu haben“. Den Preis vergibt ein unabhängiges Kuratorium.