Salzburger Festspiele starten mit „Jedermann“

Salzburg (dpa) - Mit einer bejubelten Wiederaufnahme des „Jedermann“ sind am Sonntagabend die Salzburger Festspiele eröffnet worden. Im Mittelpunkt des Zuschauer- und Medieninteresses standen Burgschauspieler Cornelius Obonya als „Jedermann“ und Brigitte Hobmeier aus dem Ensemble der Münchner Kammerspiele als „Buhlschaft“.

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Hobmeier trug bei der abendlichen Aufführung ein eng anliegendes Kleid aus rotem Seidensatin, das mit 5000 funkelnden Glaskristallen besetzt ist. Sie bezirzte ihren Geliebten Jedermann mit gekonnten Pirouetten auf dem Vintage-Fahrrad. Neu im Ensemble waren unter anderem Christoph Franken vom Ensemble des Deutschen Theaters in Berlin als „Teufel“ und der junge Burgschauspieler und Autor Sven Dolinski als Guter Gesell.

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Wegen unsicherer Witterung musste die Aufführung vom Salzburger Domplatz in das Große Festspielhaus verlegt werden.

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Die diesjährige Aufführungsserie von Hugo von Hofmannsthals Mysterienspiel beginnt als Teil der „Ouverture spirituelle“, einer Woche mit geistlicher Musik, die diesmal dem Hinduismus gewidmet ist. Das Opernprogramm der Festspiele startet am kommenden Sonntag (26.7.) mit der Neuinszenierung von Wolfgang Rihms „Die Eroberung von Mexiko“, gefolgt von Neuinterpretationen von Wolfgang Amadeus Mozarts „Le nozze di Figaro“ und Ludwig van Beethovens „Fidelio“.

Die Salzburger Festspiele dauern bis zum 30. August. Sie präsentieren 188 Aufführungen an zwölf Spielstätten. Im Theaterprogramm wird erstmals bei den Festspielen die „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill gezeigt. Einmal in der Originalversion mit dem Sänger Max Raabe als Macheath, ein zweites Mal unter dem Titel „Mackie Messer“ als Salzburger Fassung mit neu orchestrierten Songs. Geschrieben hat sie der britische Komponist und Arrangeur Martin Lowe, der auch die Theatermusik für den 2013 neu inszenierten „Jedermann“ geschaffen hat.

Das 1911 uraufgeführte Erfolgsstück „Jedermann“ wird seit 1920 fast ununterbrochen bei den Salzburger Festspielen aufgeführt. Bis zu der behutsam modernisierten „Jedermann“-Interpretation des Bayern Christian Stückl im Jahre 2002 galt die pathetische Inszenierung von Festspielmitbegründer Max Reinhardt als Maßstab.