„The Forbidden Zone“ in Salzburg uraufgeführt
Hallein/Salzburg (dpa) - Die Uraufführung der neuen Theaterkreation „The Forbidden Zone“ der britischen Regisseurin Katie Mitchell hat bei den Salzburger Festspielen das Publikum begeistert.
Die nur eineinhalbstündige Produktion erzählt in realen und fiktiven Szenen die Geschichte der Familie des deutschen Chemikers Fritz Haber, der als Erster ein tödliches Kampfgas entwickelte und im Ersten Weltkrieg einsetzte. Er ebnete damit modernen Massenvernichtungswaffen den Weg.
Vor allem der starke Schluss des Stücks mit dem gleichzeitigen Selbstmord der Ehefrau und Enkelin Habers und eines von Giftgas betroffenen Frontsoldaten ging den Zuschauern im Off-Theaterraum auf der Perner-Insel in Hallein am Mittwochabend tief unter die Haut.
Markenzeichen Mitchells ist es, das Geschehen auf der Bühne aus stets wechselnden Perspektiven filmen zu lassen. Das Ergebnis ist auf einer Leinwand oberhalb der Bühne zu sehen, während gleichzeitig reale Schauspieler agieren. Dieser Verfremdungseffekt steigert die Wirkung des Bühnengeschehens.
Für ihr neues Stück in englischer und deutscher Sprache hat Mitchell unter anderem Texte der Schriftstellerin Mary Borden verwendet. Die reiche Chicagoer Erbin finanzierte damals ein Frontlazarett und thematisierte vor allem die ohnmächtige Rolle der Frauen im Krieg.