US-Dramatiker Edward Albee gestorben

New York (dpa) - Der für sein Meisterwerk „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ gefeierte US-Dramatiker Edward Albee ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Der dreifache Gewinner des Pulitzer-Preises sei am Freitag (Ortszeit) in seinem Haus auf Long Island im Bundesstaat New York gestorben, teilte ein Sprecher mit.

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Albee hatte seinem Freund David Crespy zufolge nach einer Herzoperation im Jahr 2013 schon länger gesundheitliche Beschwerden gehabt. Sein Assistent ließ mitteilen, Albee sei „friedlich nach kurzer Krankheit“ gestorben.

Vielen Kritikern zufolge galt Albee in den USA als einflussreichster Dramatiker seiner Zeit. Mit hintersinnigem Witz beschrieb er in seinen Dramen die Laster einer verzweifelten Generation, die Angst des Menschen vor der Einsamkeit und amerikanische Familien, die sich unter einer Fassade modernen Lebens verstecken und selbst täuschen. Nach Einschätzung vieler Beobachter belebte er die in den USA langsam aussterbende Gattung des Dramas neu und half dabei, sie als Kunstform am amerikanischen Theater zu erhalten.

Die Pulitzer-Preise gewann Albee für die Stücke „Empfindliches Gleichgewicht“ (1966), „See-Eskapade“ (1974) und „Three Tall Women“ (1991), während die Pulitzer-Jury ihm den Preis für „Virginia Woolf“ mit knapper Mehrheit versagte. Die knappe Entscheidung gegen Albees Stück führte zum Austritt mehrer Jurymitglieder. Es hatte ihn 1962 quasi über Nacht zum Star am Theaterhimmel in den USA gemacht. Zudem wurde Albee unter anderem mit dem Tony Award für sein mehr als 30 Dramen umfassendes Lebenswerk ausgezeichnet.

Vor einem schweren chirurgischen Eingriff hatte Albee vor einigen Jahren folgende Notiz geschrieben, die im Fall seines Todes verbreitet werden sollte: „An Euch alle, die mein am Leben sein so wundervoll, so aufregend und so vollständig gemacht haben, meinen Dank und all meine Liebe.“