Almodóvar kann auch ohne „Goldene Palme“ leben
Paris/Madrid (dpa) - Pedro Almodóvar kann nach eigenen Worten gut auf die höchste Auszeichnung des Filmfestivals von Cannes verzichten.
„Man kann gut überleben, ohne die Goldene Palme zu haben“, zitierte die französische Nachrichtenagentur AFP den spanischen Filmemacher („Alles über meine Mutter“). Almodóvar gehört zu den Stammgästen beim Festival an der Croisette. Gewonnen hat er die Top-Trophäe dort bislang noch nicht.
Almodóvar geht in diesem Jahr mit dem Film „Julieta“ ins Rennen um die Goldene Palme (11.-22. Mai). Er räumte ein, dass sein Werk bisher auf eine gemischte Resonanz gestoßen sei. „Die Kritiken waren sehr gut, aber der Film kam beim Publikum bisher nicht an“, sagte der Regisseur der Madrider Zeitung „El País“ (Sonntagsausgabe). „Der Zuspruch der Kinobesucher war geringer als bei meinen vorigen Filmen.“
Almodóvar äußerte sich auch dazu, dass er und sein Bruder Agustín in den „Panama Papers“ als Bevollmächtigte einer Firma in den Jahren 1991 bis 1994 aufgeführt wurden, wie spanische Medien berichtet hatten. „Das war ein Schock für mich, denn ich hatte davon nicht die geringste Ahnung gehabt“, sagte er der Zeitung. „Ich bin absolut gegen Steuerparadiese.“
Seine Erwähnung in den „Panama Papers“ sei ihm von den Medien übel genommen worden, aber nicht von seinen spanischen Mitbürgern. „Ich gehe jeden Tag auf die Straße, und es hätte mich besorgt, wenn die Leute mich böse angeschaut hätten“, sagte Almodóvar. „Aber es gab keinen einzigen bösen Blick.“