"Bon Appétit": Die Liebe wird mit schwerer Hand serviert
Gastro-Kammerspiel: David Pinillos fehlt bei seinem Film „Bon Appétit“ der Schwung.
Düsseldorf. Der Spanier Daniel (Spaniens neuer Schauspiel-Liebling Unax Ugalde, "Che") hat gerade seine Stelle als Koch in dem renommierten Züricher Restaurant Wackerle angetreten, da verzaubert er die sympathische Sommelière Hanna (Nora Tschirner) nicht nur mit kulinarischen Köstlichkeiten.
Bis auf einen Kuss bleibt aber alles platonisch. Denn Hanna ist die Geliebte des Restaurantbesitzers Thomas (Herbert Knaup), und auf Daniel wartet in Bilbao seine Freundin Eva.
Doch dann wird die Weinkellnerin schwanger, und ihr Geliebter hat keineswegs vor, seine Familie für sie zu verlassen. In dieser Zeit kümmert sich Daniel, der mit seiner Freundin Schluss gemacht hat, rührend um sie. Als jeder für sich seine Beziehungs-Trennungs-Trauerarbeit abgeleistet hat, keimt Hoffnung auf ein gemeinsames Leben.
"Bon Appetit" entwickelt sich langsam, fast betulich. Nora Tschirner spielt erfrischend, kann aber nicht wettmachen, dass die sich anbahnende Beziehung von pseudo-philosophischen Endlosdialogen dominiert wird. David Pinillos, der bisher meist als Cutter gearbeitet hat, verzichtet in seinem Regiedebüt nicht nur auf Tempo, sondern auch auf Esprit. Erleichtertes Aufatmen, wenn sich Hanna und Daniel Monate später in die Arme sinken.
WZ-Wertung: 2 von 5 Punkten