Christina Aguilera und Cher im „Burlesque“-Club
Berlin (dpa) - Ihr schwarzes Kleid ist hochgeschlossen, aber hauteng. Die langen Haare sind in einem braven Zopf um den Kopf geschlungen, aber aufreizend platinblond. Popstar Christina Aguilera (29) versuchte am Donnerstag in Berlin, sich in einer neuen Rolle zu präsentieren.
Erstmals stand sie als Schauspielerin vor der Kamera. In „Burlesque“ gibt Aguilera an der Seite der bereits leinwanderfahrenen Sängerin Cher (64) ihr Kinodebüt. Aguilera spielt eine „Unschuld vom Lande“, die von einer Karriere als erotische Burlesque-Tänzerin träumt.
Im realen Leben will Aguilera ihrer Karriere offenbar eine neue Richtung geben: „Ich würde gerne mehr Filme machen“, sagte sie vor der Deutschlandpremiere von „Burlesque“. „Ich lese gerade Drehbücher. Ja, mehr Filme in der Zukunft!“ Dass man als Sängerin auch auf der Kinoleinwand Erfolg haben kann, hat ihr Cher vorgemacht. Sie gab ihr Filmdebüt bereits Mitte der 60er Jahre und bekam 1988 für ihre Rolle in „Mondsüchtig“ einen Oscar. Chers letzter Kinoauftritt ist aber auch schon sieben Jahre her.
„Mir wurde ein Part in "Mamma Mia!" angeboten, aber da ich hatte keine Zeit“, erzählte Cher. Bei „Burlesque“ stimmte aber alles: „Es war der perfekte Film für mich, um wieder auf die Leinwand zu kommen.“ Cher spielt in „Burlesque“ die Besitzerin eines illustren, aber von der Schließung bedrohten Clubs. Genauso wie Aguilera hat sie große Gesangs- und Showauftritte in dem Film von Regisseur Steve Antin. Heute verbinde man mit Burlesque - bekannt derzeit vor allem durch Dita von Teese - vor allem Striptease-Darbietungen, meinte Antin. Dabei umfasse das Genre auch Tanz, Gesang und Kabarett.
Cher und Aguilera schwärmten von der schwelgerischen Ausstattung des Films mit glamourösen Roben und großem Make-up. „Ich liebe es, ein "Girly Girl" zu sein“, meinte Aguilera. Es habe keinerlei Konkurrenz zwischen ihnen gegeben, versicherten die beiden Darstellerinnen. Im Gegenteil: „Sie hat mich unter ihre Fittiche genommen“, sagte Aguilera über Cher. Und echten „Girl-Talk über Liebe und Beziehungen“ habe es auch gegeben.
Fragen zum Privatleben waren bei der Berliner Pressekonferenz allerdings verboten. So bleibt offen, ob Aguilera, die sich kürzlich von ihrem Ehemann Jordan Bratman getrennt hat, tatsächlich einen neuen Freund hat. Die Mutter eines zweijährigen Sohnes war zuletzt Hand in Hand mit Matthew Rutler, einem der Filmassistenten von „Burlesque“, gesehen worden.
Die Story von „Burlesque“ ist im übrigen ziemlich dürftig und absolut vorhersehbar, obwohl Aguilera in ihrer ersten Filmrolle gar keine schlechte Figur abgibt. Wirklich großes Kino sind am Ende aber trotzdem nur die echten Showauftritte von Aguilera und Cher. Am Abend wollten die Ladys bei der offiziellen Deutschlandpremiere über den roten Teppich vor dem Cinestar-Kino am Potsdamer Platz schreiten. Am 6. Januar startet „Burlesque“ in den deutschen Kinos.