Ein Macher: Berlinale-Jury-Präsident Darren Aronofsky
Berlin (dpa) — Hollywood-Erfolgsregisseur Darren Aronofsky wird den Vorsitz der diesjährigen Berlinale-Jury vermutlich mit der gleichen Haltung angehen, mit der er auch seine Filme realisiert.
Dazu sagte er jüngst: „Ich mache einfach nur das, was ich mache. Ich erzähle die Geschichten, die ich erzählen möchte.“
Die Geschichten, die der 1969 in New York als Sohn eines vom jüdischen Glauben geprägten Lehrerehepaars geborene Regisseur von Hits „The Wrestler“, „The Fountain“ oder „Black Swan“ erzählt, sprudeln stets nur so vor Phantasie. Dabei interessiert er sich vor allem, wie er in einem Interview verriet, „für die dunklen Seiten der Seele“. Folgerichtig erzählt Aronofsky immer von Menschen mit komplexen Charakteren, Menschen, die oft gegen viele Widerstände ihren Platz in der Gesellschaft suchen.
Seit längerem engagiert sich Aronofsky für den Umweltschutz. Darauf bezogen meinte er kurz vor Beginn der Berlinale (5.-15. Februar): „Ich denke, dass die Umweltzerstörung zurzeit das wichtigste Problem der Welt darstellt.“ Passend dazu plant er als nächstes Projekt, die apokalyptische „MaddAddam“-Trilogie der kanadischen Schriftstellerin Margaret Atwood als Serie für das US-amerikanische Fernsehen zu verfilmen.
Aronofsky, der das Fernsehen nach eigener Aussage als „ein spannendes Neuland für das Geschichtenerzählen“ betrachtet, blickt voller Neugier auf aktuelle Entwicklungen des Kinos: „Die Tatsache, dass jetzt jeder mit einem Handy oder einer Videokamera einen Film drehen kann, macht unsere Zeit zu einer sehr spannenden.“ Seine Liebe gilt aber nach wie vor dem Geschichtenerzählen im Kino, wie er zuletzt im Vorjahr mit dem aufwändigen Bibel-Epos „Noah“ bewies.
Mit Blick auf die Berlinale verriet er, dass ihn sein ständiger Kameramann Matthew Libatique, der schon einmal auf den Filmfestspielen war, sehr neugierig gemacht habe: „Er fand Berlin und das Festival großartig, und ich hoffe, dass er uns besuchen kommen wird und wir uns zusammen ein paar Filme ansehen können.“ Gut möglich, dass Libatique am 12. Februar zur Feier von Aronofskys 46. Geburtstag nach Berlin kommt.
Wie er seinen Geburtstag in Berlin plant, verrät Aronofsky nicht. Der Regisseur spricht öffentlich kaum über sein Privatleben. Bekannt ist, dass er sich 2006 mit der Schauspielerin Rachel Weisz („The Fountain“, „Das Bourne Vermächtnis“) verlobt hat. Wenig später kam der gemeinsame Sohn Henry auf die Welt. 2010 wurde die Verlobung gelöst.
Vielen, die ihn persönlich kennen, gilt Aronofsky als idealer Präsident der Berlinale-Jury, die über den Goldenen und die Silbernene Bären entscheidet, die Trophäen des Wettbewerbs. Er liebt publikumswirksames Kino mit Anspruch. Und das ist bekanntlich das Markenzeichen der Berliner Filmfestspiele.