Filmfest München ehrt John Malkovich
München (dpa) - Der US-Schauspieler John Malkovich ist auf dem Filmfest München mit dem Cine Merit Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden.
Es fühle sich seltsam an, dafür geehrt zu werden, dass man einfach nur viel Glück hatte, sagte Malkovich in seiner Dankesrede am Montagabend. „So viele fantastische Leute haben mir so viele Gelegenheiten geboten.“
Zuvor hatte die Schauspielerin Veronica Ferres den 57-Jährigen in ihrer Laudatio als empfindsamen, aber auch entspannten Darsteller beschrieben, der ihr bei den ersten gemeinsamen Dreharbeiten zum Film „Ladies Room“ die Angst genommen habe. „Der Himmel kann warten, John, aber nicht auf das nächste Malkovich-Projekt“, lobte Ferres ihren guten Freund gerührt.
Auch Malkovichs Freunde, die deutschen Regisseure Werner Herzog und Volker Schlöndorff, waren zur Preisverleihung gekommen. Der Film- und Theaterdarsteller war schon den ganzen Tag von Fans belagert worden. Dabei legt der in einem Kohlenstädtchen im US-Staat Illinois geborene Schauspieler nicht viel Wert auf seinen Ruhm und gilt in der Öffentlichkeit eher als zurückhaltend. „Die Leute gehen oft davon aus und das ist wirklich ein großer Irrtum, dass man Schauspieler wird, um bekannt zu werden“, erklärte er. Die meisten Schauspieler wollten sich lieber verstecken. „Ich lebe nur für die Zeit, in der ich auf der Bühne stehe oder wenn die Kamera läuft. Das ist mir wichtig, der Rest ist mir völlig egal.“
Auch die Schauspielerei sei wirklich einfach. „Egal ob das Budget 400 Millionen Dollar oder 40 Dollar beträgt - Du erscheinst am Set, Du gibst vor, jemand anders zu sein, an einem anderen Ort zu sein und etwas zu tun, was Du nicht wirklich tust. So einfach ist es!“ Dass er für sein Lebenswerk geehrt wird, führt der gefragte Darsteller, Produzent, Regisseur und Modedesigner deshalb auch weniger auf seine eigenen Anstrengungen zurück. „Erfolg ist eine Sache, aber das wirkliche Glück besteht darin, dass man die Gelegenheit bekommt, Dinge zu machen.“ Viele Leute hätten bei denselben Möglichkeiten genauso erfolgreich werden können.
Malkovich wurde berühmt mit Filmen wie „Gefährliche Liebschaften“ oder „Being John Malkovich“, in dem er sich selbst parodiert. Arthouse-Filme in den USA und Europa hat er ebenso gedreht wie rasante Actionabenteuer. Unlängst war er in der Agentenkomödie „R.E.D.“ zu sehen sowie aktuell in dem Actionfilm „Transformers 3“. Auch als Theaterschauspieler machte er sich einen Namen. Das Filmfest zeigt bis zum 2. Juli eine Auswahl seiner Werke wie „Klimt“, in dem er an der Seite von Veronica Ferres den österreichischen Maler Gustav Klimt spielt.