Golden Globes: Fünf Nominierungen für Drama „Carol“
Los Angeles (dpa) - Einige Stars könnten im Januar ihre Golden-Globe-Sammlung vergrößern. Drei Goldene Weltkugeln hat die australische Schauspielerin Cate Blanchett schon, jetzt könnte sie für „Carol“ einen vierten Globe einsammeln.
Das Drama nach der Romanvorlage von Patricia Highsmith geht als Favorit ins Rennen um die Golden Globes. Der Film über eine lesbische Liebe in den 1950er Jahren bekam am Donnerstag in Los Angeles fünf Nominierungen - unter anderem als bestes Drama, für Regie (Todd Haynes) und die Hauptdarstellerinnen Blanchett und Rooney Mara.
Mit ihnen wetteifert die junge Schwedin Alicia Vikander in dem Transsexuellen-Drama „The Danish Girl“ um die Trophäe als beste Drama-Darstellerin. Der 27-jährige Nachwuchsstar hat gleich doppelte Gewinnchancen. Vikander ist auch für ihre Nebenrolle als Roboterfrau Ava in „Ex Machina“ nominiert.
Um den Globe für die beste Nebenrolle bekommt die Schwedin allerdings hochkarätige Konkurrenz von Alt-Star Jane Fonda. Die 77-Jährige könnte mit ihrem Auftritt in „Ewige Jugend“ des italienischen Regisseurs Paolo Sorrentino ihren achten Globe gewinnen. Auch Leinwand-Veteran Sylvester Stallone (69) boxte sich mit seiner Nebenrolle in „Creed“ überraschend unter die Anwärter. Darin ist er in seiner Paraderolle als Rocky Balboa zu sehen. Nach zwei Nominierungen für „Rocky“ (1977) ist er nun wieder im Trophäen-Ring.
Die Globe-Juroren haben die Anwartschaften in diesem Jahr breit verteilt. Jeweils vier Nominierungen bekamen der Rachethriller „The Revenant - Der Rückkehrer“, „Steve Jobs“ über den Apple-Mitbegründer und die bitterböse Farce „The Big Short“ über die US-Immobilienkrise 2008.
Im Wettbewerb um das beste Drama sind außerdem das Enthüllungsdrama „Spotlight“, „Room“ und „Mad Max: Fury Road“. In der Komödien-Sparte haben das schwarzhumorige Weltraumepos „Der Marsianer - Rettet Mark Watney“, „Dating Queen“, „Joy - Alles außer gewöhnlich“ und „Spy - Susan Cooper Undercover“ Gewinnchancen.
Leonardo DiCaprio brachte es mit seiner fast stummen Rolle als Pelztierjäger in „The Revenant“ zu seiner elften Golden-Globe-Nominierung. Für den deutsch-irischen Schauspieler Michael Fassbender als „Steve Jobs“ ist es die dritte Globe-Chance. Konkurrenz bekommen sie unter anderem von Eddie Redmayne als Transsexueller in „The Danish Girl“.
Auch Stars wie Will Smith, Matt Damon, Al Pacino, Christian Bale, Steve Carell, Jennifer Lawrence, Amy Schumer, Melissa McCarthy, Maggie Smith und Lily Tomlin können im Januar auf Gold hoffen. Der kleine Verband der Auslandspresse will die Trophäen in 25 Film- und Fernsehkategorien am 10. Januar in Beverly Hills aushändigen.
Die Globes gelten auch als Vorboten für die Oscars, die von rund 7000 Mitgliedern der renommierten Academy of Motion Picture Arts and Sciences vergeben und Ende Februar verliehen werden.
In der Sparte des besten ausländischen Films hat die für Finnland ins Rennen gehende estnisch-finnisch-deutsche Koproduktion „Die Kinder des Fechters“ Chancen. Das Drama von Klaus Härö erzählt die Geschichte eines Sportlehrers, der sich 1952 auf der Flucht vor Stalin in einem kleinen Dorf in Estland versteckt und dort einen Fechtclub für Kinder gründet. Die Hoffnungen zahlreicher deutscher Filmanwärter erfüllten sich nicht.
In der TV-Sparte gab es eine Überraschung: Die Sängerin Lady Gaga bekam ihre erste Nominierung für ihre Rolle in der TV-Miniserie „American Horror Story: Hotel“. Ansonsten dominierten erneut die Streaming-Dienste Netflix, Hulu und Amazon mit Shows wie „Orange is the New Black“, „Transparent“ und „Veep“ das Feld. Nur der Bezahlsender HBO konnte da mithalten, unter anderem mit der Fantasyserie „Game of Thrones“. Neben Lady Gaga haben unter anderen Jamie Lee Curtis, Christian Slater, Jon Hamm, Liev Schreiber und Alan Cumming Preischancen.
Ein Globe-Gewinner steht vorab schon fest. Denzel Washington (60, „The Equalizer“, „Glory“) soll den Cecil B. DeMille-Ehrenpreis erhalten. Im vergangenen Januar hatte der Verband der Auslandspresse George Clooney (54) für sein Lebenswerk geehrt.