"Wer wird Millionär?" Jauch-Kandidatin scheitert an 50-Euro-Frage
Berlin/Köln (dpa) - 45 Sekunden: Das war der kürzeste Auftritt, den je ein Gast bei Günther Jauch hingelegt hat.
Die 20-jährige Tanja Fuß aus Aachen scheiterte in dem am Montagabend ausgestrahlten RTL-Quiz „Wer wird Millionär?“ bereits an der ersten Hürde, der 50-Euro-Frage. Das gab es in der an Geschichten recht reichen Show, die seit bald 16 Jahren in Deutschland zu sehen ist, noch nie.
Exakt 5,00 Millionen Zuschauer verfolgten die Montagsausgabe. Sie wurden Zeugen, wie sich die Modedesign-Studentin in nur 3,89 Sekunden in der Eingangsrunde für den Ratestuhl qualifizierte. Freund Andreas hatte im Publikum Platz genommen. Tanja Fuß gab sich cool: „Alles, was man hier gewinnt, ist Bonus. Man kommt mit nichts rein und geht mit...“ .
„Man geht mit 50 Euro raus“, unterbrach sie Quizmaster Jauch. „Aber, man muss vorher diese Frage beantworten können.“ Dann stellte der 58-Jährige seiner Kandidatin die 50-Euro-Frage: „Seit jeher haben die meisten...? A: Dober Männer, B: Cocker Spaniels, C: Schäfer Hunde, D: Riesen Schnauzer“. Nach kurzem Überlegen meinte sie: „Ich hätte jetzt gesagt "Riesen Schnauzer".“
„Ja, sagen Sie es auch?“, hakte Jauch nach. „Ja!“, antwortete sie. „Definitiv?“, fragte Jauch noch einmal. „Ja, es sind Schnurrbärte.“ Jauch: „Die meisten Riesen haben Schnauzer? Seit jeher?“ Kandidatin: „Machen Sie mir jetzt keine Angst.“ Günther Jauch: „Nein, Angst kann ich Ihnen jetzt nicht mehr machen. Ich kann jetzt nur noch Schrecken verbreiten.“ Dann löste der Moderator auf: „Seit jeher haben die meisten Schäfer Hunde.“ Die Kandidatin: „Ernsthaft? Oh, Gott!“
„Pech im Spiel und Glück in der Liebe“ - so zitierte sie der Sender nach dem schnellsten Aus der „Wer wird Millionär?“-Geschichte in einer Mitteilung. Eigentlich habe ihr Freund Andreas bei der Rate-Sendung mitmachen wollen - sie selbst habe sich nur „als Unterstützung“ spaßeshalber auch beworben und sei dann ausgewählt worden. „Es war eine tolle Erfahrung, auch wenn ich nicht die Million gewonnen habe. Aber den Hauptgewinn habe ich mit Andreas ja schon bekommen.“
In den sozialen Netzwerken regierte die Häme. „Bei #Jauch an der ersten Frage scheitern? Das passiert vielen Gästen bei seiner Sonntagssendung ständig“, schrieb ein Twitterer in Anspielung auf Jauchs ARD-Polittalk. „Ob die heute Nacht bei #Domian anruft?“, fragte sich ein anderer mit leichter Besorgnis. Jürgen Domian lädt im WDR Fernsehen seit Jahren zu später Stunde zur Krisenberatung.
Deutlich besser war es vorher Kristina Werth ergangen. Nach 13 Fragen stand die Berlinerin noch mit zwei Jokern in der Hand bei der 500 000-Euro-Frage, die sie mit deren Hilfe richtig beantwortete. Die Millionenfrage erwies sich als zu schwer für die 35-Jährige: „Wenn Tausende "Wesselmänner" zu sehen sind, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass bald ...? A: ein Gewitter aufzieht, B: Weihnachten ist, C: gewählt wird, D: der Papst zu Besuch kommt?“ Die lautete C. Wesselmänner heißen umgangssprachlich Stellwände mit Politikerköpfen.
Werth entschied sich mit Bedacht: „Ich höre auf, denn ich möchte 500 000 Euro mitnehmen und nicht 500.“ Vom Gewinn möchte sie unter anderem die Schulausbildung ihrer Tochter finanzieren.