Judi Dench in „Philomena“: Verzweifelte Suche nach dem Sohn
Berlin (dpa) - Es ist großes Unrecht, das vielen Frauen in Irland noch vor 50 Jahren widerfahren ist: Sie waren unverheiratet und schwanger. Nach der strikten katholischen Sexualmoral damals eine große Sünde.
Ihre Familien steckten die gefallenen Mädchen oft ins Kloster, die Kinder wurden zwangsweise zur Adoption freigegeben. Der Film „Philomena“ schildert so eine erschütternde Lebensgeschichte. Sie beruht auf dem Buch des Journalisten Martin Sixsmith, der darin das wahre Schicksal einer alten Dame erzählt. 50 Jahre lang hat sie den Schmerz über den Verlust ihres Sohnes in sich verschlossen.
Doch mit fast 70 Jahren hält sie es nicht mehr aus. Getrieben von Sorge um ihren Anthony bricht sie auf, um ihn zu finden. Die Nonnen im Kloster sind keine Hilfe. Sie sind noch in den Moralvorstellungen von damals verhaftet. Aber dann gibt es doch eine Spur - sie führt in die USA nach Washington. Sixsmith, gespielt von dem Komiker Steve Coogan, begleitet die alte Dame auf dieser schweren Reise.
(Philomena, Großbritannien 2013, 98 Min., FSK ab 6, von Stephen Frears, mit Judi Dench, Steve Coogan, Kate Fleetwood)