Lady Vegas: Glück im Spiel und in der Liebe
Bruce Willis trumpft als Charakterkopf mit Wettbüro auf.
Düsseldorf. Die alte Weisheit, dass Liebe nicht käuflich ist, illustriert die Komödie „Lady Vegas“ mit einem launigen Kino-Märchen. Der britische Regisseur Stephen Frears („Die Queen“) erzählt die Geschichte einer Stripperin, die als Geschäftsfrau im Wettgeschäft von Las Vegas aufsteigt. Weil sie im Auftreten aber eher ans Rotlichtmilieu als ans seriöse Businessleben erinnert, muss sie manche Schlappe einstecken, ehe sie richtig Erfolg hat.
Die im Erzählstil gelegentlich an den Kinoerfolg „Pretty Woman“ erinnernde Handlung wird bald zur Nebensache. Dagegen fasziniert das bravouröse Hauptdarsteller-Trio: Die junge Engländerin Rebecca Hall („Frost/Nixon“) als Beth, die Ex-Stripperin mit dem unglaublichen Zahlengedächtnis, Bruce Willis als Dink, Veteran im Sportwettengeschäft, und Catherine Zeta-Jones als seine eifersüchtige Frau Tulip.
Wo Hall und Zeta-Jones auf die Intelligenz ihres Spiels und auch auf den selbstironischen Umgang mit erotischen Reizen setzen, trumpft Bruce Willis mit einer facettenreichen Charakterstudie auf. Er zeigt den Sportwetten-König, der in seinem Inneren ein braver Kleinbürger ist, als liebenswerte Persönlichkeit mit Ecken und Kanten.
Das erstklassige Spiel und Stephen Frears elegante Inszenierung einer wahren Geschichte lassen einen über die dünne Story hinwegsehen. Dabei helfen auch die witzigen Dialoge und die verblüffende Situationskomik. „Lady Vegas“ wird garantiert nicht als Meisterwerk in die Geschichte des Kinos eingehen. Als unterhaltsame Komödie mit viel Schmunzelfaktor macht sich der Film im leichten Sommerangebot aber ausgesprochen gut.