Leiter des Filmfestivals von Havanna gestorben
Havanna (dpa) - Der Gründer und langjährige Direktor des Internationalen Filmfestivals von Havanna, Alfredo Guevara, ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Er sei am Freitag (Ortszeit) einem Herzinfarkt erlegen, berichtete das staatliche kubanische Fernsehen.
Guevara, ein enger Freund und Weggefährte des Revolutionsführers Fidel Castro, hatte kurz nach dem Sieg der Revolution im Jahre 1959 das kubanische Filminstitut gegründet. Das Festival des Neuen Lateinamerikanischen Films leitete er bis zu seinem Tod.
Guevara studierte Philosophie und Literatur und arbeitete in seinen Anfangsjahren als Produktionsassistent. Er trug maßgeblich zur Blüte des kubanischen Kinos in den 1960er Jahren bei. Damals entstanden Klassiker wie „Lucía“, von Humberto Solás, oder „Memorias del subdesarrollo“ (1968) (Erinnerungen an die Unterentwicklung), von Tomás Gutiérrez Alea.
Während der Diktatur von Fulgencio Batista saß Guevara als Studentenführer zeitweise im Gefängnis. Als Filmexperte und Essayist war er einer der führenden Intellektuellen der Insel. Von 1983 bis 1993 war er Kubas Unesco-Botschafter.