Liam Neeson in The Grey und Battleship: So weit die Action trägt
Der irische Schauspieler Liam Neeson schlägt sich in „The Grey“ mit Wölfen und in „Battleship“ mit Aliens herum.
Düsseldorf. Für viele ist Liam Neeson untrennbar mit dem Industriellen Oskar Schindler verbunden, der unter dem Nazi-Regime Hunderten von Juden das Leben rettete. Den spielte Neeson in Steven Spielbergs „Schindlers Liste“ (1993) und schaffte damit seinen internationalen Durchbruch. Heute kommt der 59-Jährige mit gleich zwei Actionfilmen ins Kino: Er spielt in „Battleship“ und „The Grey“.
John Ottway (Neeson) soll in „The Grey“ Mitarbeiter einer Ölbohrstation in Alaska vor den Wölfen schützen. Zu Beginn sitzt er in sich gekehrt am Tresen zwischen Raufbolden und Säufern. Wenig später steckt er sich vor der Kneipe in der Ödnis den Lauf seines Gewehrs in den Mund. Dazwischen immer wieder Einblenden, wie er mit seiner verstorbenen Frau unter einem weißen Laken liegt, einen Abschiedsbrief verfasst. Doch Ottway drückt nicht ab. Stattdessen begibt er sich in einem Flugzeug zurück in die Zivilisation — und stürzt ab.
Zwischen den Wrackteilen müssen die acht Überlebenden gegen Hunger und Kälte, die Angst und ihre Schmerzen kämpfen. Und dann taucht auch noch ein Rudel blutrünstiger Wölfe auf, das die Männer verfolgt und immer wieder einen von ihnen erwischt.
Der Film von Joe Carnahan bietet wenig Überraschendes: Es geht um die Kameradschaft unter Männern und die unterschiedlichen Charaktere, die in dieser Ausnahmesituation miteinander auskommen müssen. Und es geht ums nackte Überleben — auch für die Wölfe, die allerdings in ihrer tricktechnischen Ausgestaltung mit gefletschten Zähnen und im Dunkeln leuchtenden Augen eher lächerlich wirken.
Dennoch entfaltet der Film mit seinen großartigen Bildern und den ruhigen, langen Einstellungen, die von Angst, Hoffnungslosigkeit, aber auch Entschlossenheit erzählen, durchaus seine Spannung, woran Liam Neeson als markiger, wortkarger und verlorener Mensch einen entscheidenden Anteil hat. In den USA schoss dieser Thriller nach dem Start sogleich auf die Spitzenposition und verdankte das zum großen Teil einem männlichen Publikum.
Vor allem männliche Zuschauer dürfte auch der wahrscheinlich 200 Millionen Dollar teure Weltuntergangsthriller „Battleship“ begeistern. In dem mehr als zweistündigen Epos, das sich auch einiges an Situationskomik gönnt, schickt Regisseur Peter Berg eine internationale Kriegsflotte in den Pazifik. Dort steigt plötzlich eine gigantische Kriegsmaschine aus der Tiefe: An Bord sind technisch überlegene Aliens, die die Welt erobern wollen.
Neeson spielt darin den Admiral Shane, dessen Tochter von Offizier Alex Hopper (Taylor Kitsch) umgarnt wird. Pop-Ikone Rihanna ist als Waffenexpertin dabei. Die Geschichte ist nicht gerade anspruchsvoll, aber in ihrer Inszenierung feinstes Hollywood-Katastrophenspektakel.