„Like Crazy“ gewinnt beim Sundance Filmfestival
Park City/San Francisco (dpa) - Der Liebesfilm „Like Crazy“ und eine Dokumentation über die Sterbehilfe im US-Staat Oregon haben die Top-Preise des Sundance Filmfestivals gewonnen.
Mit der Vergabe von Dutzenden Auszeichnungen ging das größte Festival für unabhängige, außerhalb Hollywoods produzierte Filme am Samstagabend (Ortszeit) in Park City (US-Bundesstaat Utah) dem Ende zu.
Der US-Spielfilm „Like Crazy“ von Regisseur Drake Doremus erzählt die Love-Story eines jungen Amerikaners und einer britischen Studentin, die durch Visaprobleme getrennt werden. Der „Grand Jury“-Preis für die beste US-Dokumentation ging an „How to Die in Oregon“. Regisseur Peter Richardson beleuchtet das Schicksal von Todkranken, die Sterbehilfe erhalten.
In der Sparte „World Cinema“ wurde die norwegische Komödie „Happy, Happy“ von Regisseurin Anne Sewitsky mit dem Spitzenpreis ausgezeichnet. Als beste „World Cinema“-Dokumentation konnte sich der Film „Hell and Back Again“ des Kriegsfotografen Danfung Dennis durchsetzen. Er schildert darin den Einsatz eines US-Soldaten in Afghanistan und seine Rückkehr in die USA. Deutschlands Sundance-Kandidat, die Dokumentation „The Green Wave“ („Irans grüner Sommer“) von Regisseur Ali Samadi Ahadi, ging bei der Preisverleihung leer aus.
Das in den 1980er Jahren von Robert Redford gegründete Filmfest findet alljährlich im Januar in dem Wintersportort Park City statt. Diesmal wurden 118 Spielfilme und Dokumentationen aus 29 Ländern vorgestellt, mehr als ein Drittel von Erstlingsregisseuren gedreht.
Viele Hollywoodstars waren mit ihren Independent-Produktionen vertreten. „My Idiot Brother“ mit Komödienstar Paul Rudd als Drogendealer und die schwarze Komödie „The Details“ mit Tobey Maguire und Elizabeth Banks feierten Premiere. Vera Farmiga („Up in the Air“) präsentierte ihr Regiedebüt „Higher Ground“ - es geht um eine Mutter, die sich einer Sekte anschließt.
Im vorigen Jahr hatten die Sundance-Juroren das düstere Familiendrama „Winter's Bone“ von US-Regisseurin Debra Granik zum besten Spielfilm gekürt. Der von Kritikern gefeierte Streifen über ein junges Mädchen auf der Suche nach dem verschwundenen Vater ist in diesem Jahr für vier Oscars, darunter in der Königskategorie „Bester Film“, nominiert.