„Nymphomaniac“: Blick in die Abgründe von Lust und Liebe
Mit ihrer Geschichte will diese junge Frau (Charlotte Gainsbourg) beweisen, dass sie ein schlechter Mensch ist. Der Junggeselle Seligman (Stellan Skarsgard) glaubt ihr nicht und bringt Joe, die blutend auf der Straße liegt, zu sich nach Hause.
Dort erzählt sie ihm von ihrer Sucht nach Sex, von ihrer Kindheit und ersten Erfahrungen, vom Verlust und ihrer Verzweiflung, nach all diesen Begegnungen mit Männern Lust und Liebe nicht fühlen zu können.
Lars von Trier, Experte für psychische Abgründe, nähert sich im ersten Teil von „Nymphomaniac“ eindrucksvoll verschiedenen Aspekten: dem Ködern, dem Akt an sich und der Angst vor Verlust. Großartig ist der Auftritt von Uma Thurman, die als betrogene Ehefrau ihre drei Söhne in die Wohnung der Geliebten bringt und sich, den Mann und die Kinder im Wahn, alles offen und ehrlich zu benennen, grausam demütigt. tro