Quentin Tarantino ist sauer über Indiskretionen
Los Angeles (dpa) - Nachdem das Drehbuch zu seinem neuen Western-Film „The Hateful Eight“ durchgesickert ist, hat Star-Regisseur Quentin Tarantino (50) das Projekt zunächst verschoben.
„Ich mache das nicht mehr als nächstes“, sagte Tarantino am Dienstag (Ortszeit) dem Branchen-Portal „Deadline.com“. „Ich werde das Skript offiziell veröffentlichen und dann ist es das erstmal. (...) Es ist vorbei. Ich ziehe weiter zum nächsten Projekt, ich habe noch zehn weitere Dinge in der Schublade.“
Der Vertrauensmissbrauch habe ihn „sehr, sehr deprimiert“, sagte der zweifache Oscar-Gewinner („Pulp Fiction“, „Django Unchained“). „Ich habe ein Skript geschrieben, einen ersten Entwurf, und ich wollte ihn nicht verfilmen vor dem nächsten Winter, also in einem Jahr. Ich habe den Entwurf sechs Menschen gegeben und anscheinend ist das heute raus gekommen.“
Unter den sechs Menschen seien der Produzent Reggie Hudlin und die Schauspieler Michael Madsen, Bruce Dern und Tim Roth, sagte Tarantino. Er vermute, dass das Skript über einen Schauspielagenten weitergeleitet wurde. „Ich gebe es sechs Menschen und wenn ich denen nicht vertrauen kann, habe ich keine Lust, es zu machen.“
Dass das Skript durchgesickert sei, habe er erfahren, weil sein Agent Anrufe von anderen Agenten bekommen habe, die die von ihnen vertretenen Schauspieler für den Film anbieten wollten. Eigentlich fände er es gut, wenn seine Skripte vorab im Internet veröffentlicht und kommentiert werden, sagte Tarantino - aber diesmal sei das Projekt noch in einem zu frühen Zustand.
Möglicherweise werde er den Film zu einem späteren Zeitpunkt drehen. „Ich könnte meine Meinung ändern. Ich kann sicher sagen, dass es nicht das nächste Ding sein wird, das ich mache. Aber es gehört mir ja und wenn mich die Muse irgendwann küsst, machen wir es.“