Renndrama: Edle Pferde im Gegenlicht
Ein Hengst wird zur Legende, der Film dazu leider nicht.
Amerika liebt seine Biopics. Denn in biografischen Kinogeschichten wie über Johnny Cash im Musiker-Porträt „Walk the Line“ und Howard Hughes im Flieger-Epos „Aviator“ werden nationale Helden zum Leben erweckt. Auch der Film „Secretariat“ über den gleichnamigen Superhengst und seine Besitzerin Penny Chenery zeichnet einen Weg zum Ruhm nach — aber ohne Erfolg.
Penny wagt in den 70er Jahren einen großen Sprung: Von der angepassten Gattin zur durchsetzungskräftigen Rennstallbesitzerin. Der Hengst Secretariat wurde mit der für Disney üblichen fantastischen Bildqualität in Szene gesetzt. Doch der Reiz von Pferde-Silhouetten im romantisierenden Gegenlicht ist schnell erschöpft. Der 123 Minuten lange Film hält den Erwartungen, die er mit seinem Auftakt schürt, keine zwanzig Minuten lang stand.
Denn wie sehr sich die heroische Hausfrau Penny und ihr Pferd abhetzen, um auf der Rennbahn wie im Herzen der Zuschauer den Sieg zu erringen — die Charaktere wirken bald ziemlich abgehalftert. Da fragt man sich, warum so ausgezeichnete Schauspieler wie Diane Lane und John Malkovich diese Rollen angenommen haben. Als Pferdetrainer Lucien bleibt er trotz greller Kostüme fast farblos.