Skandalrapper Sido und B-Tight gegen Filmpiraten
Statt Blutzbrüdaz gibt's eine Moralpredigt. Wer dieser Tage im Internet illegal den Film der Rapper Sido und B-Tight herunterlädt, erlebt sein blaues Wunder. Denn statt Filmgenuss gibt es eine Ansprache der Rapper ans Publikum - und die sprechen sich gegen Filmpiraterie aus.
München. Die Rapper Sido und B-Tight haben den Kampf gegen Piraten aufgenommen - gegen Filmpiraten. Wer sich ihre Kinokomödie „Blutzbrüdaz“ illegal aus dem Netz herunterlädt, erlebt in den meisten Fällen eine Überraschung.
Denn schon nach wenigen Filmminuten gehen die Musiker den Zuschauer direkt an. „Sag mal bist Du bescheuert, Alter? Hast Du uns beklaut jetzt?“ fragt Sido und B-Tight motzt: „Dicker, hier sind 60 Leute am Set, jeden Tag, denkst Du, die sind umsonst hier?“
Hinter der Aktion steckt die Produktionsfirma Constantin Film aus München. An mehreren Orten im Internet verstreute sie Clips, die den Eindruck erwecken, als könne man dort den ganzen Film downloaden. Stattdessen handelt es sich um eine Attrappe - eigens gedreht für den Kampf gegen Piraterie.
Damit wollte die Firma etwas Neues ausprobieren anstelle der üblichen Warnhinweise. „Die sind alle ein bisschen dröge, außerdem weiß das eh schon jeder“, sagte Filmvorstand Martin Moszkowicz der Nachrichtenagentur dpa. Auf mehrere hundert Millionen Euro schätzt er den Schaden, der allein in Deutschland durch illegale Downloads von Filmen angerichtet wird - Geld, das der Branche für neue Produktionen fehlt. „Es geht vor allem darum, die Arbeit von Künstlern zu schützen. Wenn man im Netz alles umsonst verteilt, dann sind die alle arbeitslos und über kurz oder lang gibt es keine Filmindustrie mehr.“
Constantin hat schon schlechte Erfahrungen gemacht, etwa bei „Zeiten ändern Dich“ mit Bushido. Alleine auf einer Internet-Seite sei der Streifen mehr als neun Millionen Mal heruntergeladen worden, erklärte Moszkowicz. Ähnliches hatte er bei dem neuen Rapperfilm befürchtet, aber bislang wohl umsonst. „Bei "Blutzbrüdaz" ist das glücklicherweise bis jetzt noch nicht passiert.“ dpa