„Tabu“: Georg Trakl s zerstörerische Geschwisterliebe
München (dpa) - Die Gedichte Georg Trakls sind wie expressionistische Kunstwerke - ausdrucksstark, voller Farben, in Worten schwelgend, aber auch düster. Der Verfasser selbst war ein zutiefst unglücklicher Mensch.
Ein Grund könnte die verbotene Liebe zu seiner Schwester Grete gewesen sein, einer begabten Pianistin - das legt zumindest der Film „Tabu - Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden“ nahe. Christoph Stark zeigt darin, wie die verbotene Inzest-Liebe der beiden ihre Leben nach und nach zerstört, aber auch ihre Kunst beflügelte - die Dichtung ebenso wie die Musik.
Der Film ist aufwühlend und packend und wird von großartigen Schauspielern getragen, allen voran Lars Eidinger als Georg Trakl und Peri Baumeister als seine Schwester.
(Tabu - Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden, von Christoph Stark, mit Lars Eidinger, Peri Baumeister, Rainer Bock, 100 Min., FSK o.A.)