Erste Preise in Cannes vergeben
Cannes (dpa) - Bei den Internationalen Filmfestspielen Cannes sind in den Nebenreihen die ersten Preise vergeben worden.
In der renommierten Sektion „Un certain regard“ zeichnete die Jury um Schauspieler Tim Roth am Wochenende „Después de Lucía“ des Mexikaners Michel Franco als besten Film aus. Er erzählt von einem Mädchen und seinem Vater, die in einer anderen Stadt einen Neuanfang wagen. Eine lobende Erwähnung erhielt die deutsche Koproduktion „Djeca“ um zwei Waisenkinder nach dem Bosnienkrieg. Regie führte die in Sarajevo geborene Aida Begic.
In der Sektion Semaine de la Critique wurde „Aquí y Allá“ des Spaniers Antonio Mendez Esparza als bester Beitrag ausgezeichnet. Der Debütfilm des Regisseurs handelt von einem Mexikaner, der nach jahrelanger Arbeit in den USA in seine Heimat zurückkehrt.
Die Hauptpreise des Festivals sollten dagegen erst am Sonntagabend verliehen werden. Die wichtigste Auszeichnung ist die Goldene Palme. Zu den Favoriten auf einen der diesjährigen Preise zählen der Österreicher Michael Haneke mit „Liebe“ und der Rumäne Cristian Mungiu mit „Beyond the Hills“. Die Jury um Präsident Nanni Moretti wird die Preise in einer Gala im Festivalpalais vergeben.
Der Wettbewerb des Festivals war am Samstag zu Ende gegangen. Für das Südstaatendrama „Mud“ brachte Regisseur Jeff Nichols die Darsteller Matthew McConaughey und Reese Witherspoon zur Premiere mit. „Mud“ erzählt die Geschichte zweier Jungen, die am Mississippi leben und auf einer Insel im Fluss den Flüchtigen Mud (McConaughey) entdecken. Der will mit seiner Jugendliebe Juniper (Witherspoon) fliehen, wird aber von einer Familie gesucht, deren Sohn er aus Liebe zu Juniper umgebracht hat. Die beiden Jungen Ellis und Neckbone wollen Mud helfen. US-Regisseur Nichols hatte im Vorjahr mit seinem Film „Take Shelter - Ein Sturm zieht auf“ den Hauptpreis einer Cannes-Nebenreihe gewonnen und ist mit „Mud“ zum ersten Mal im Wettbewerb des Festivals.