„Moonlight“ räumt ab „Toni Erdmann“ gewinnt Indie-Award
Los Angeles (dpa) - Die deutsche Tragikomödie „Toni Erdmann“ hat kurz vor der Oscar-Verleihung einen begehrten Indie-Preis gewonnen.
Regisseurin Maren Ade nahm den Independent Spirit Award für den besten internationalen Film am Samstagnachmittag (Ortszeit) im kalifornischen Santa Monica entgegen. Ihr Film zählt auch zu den Oscar-Anwärtern in der Sparte „Bester nicht-englischsprachiger Film“.
Es sei eine große Ehre, diesen Preis zu gewinnen, sagte Ade strahlend - besonders als Regisseurin sei sie stolz darauf. „Das ist immer noch nicht normal genug“, sagte Ade mit Blick auf die geringe Zahl von Filmemacherinnen, die für Regiepreise nominiert werden. Neben „Toni Erdmann“ waren unter anderem die Filme „Aquarius“ (Brasilien) und „Chevalier“ (Griechenland) im Rennen.
Der große Gewinner der diesjährigen Indie-Preise ist aber das Sozialdrama „Moonlight“ mit sechs Trophäen, darunter als bester Film und für Regisseur und Drehbuchautor Barry Jenkins. Der Film erzählt vom Erwachsenwerden eines schwarzen Jungen im Drogenmilieu von Florida. Jenkins erwähnte in seiner Dankesrede, dass er nur drei Wochen lang mit einem kleinen Budget von 1,5 Millionen Dollar drehte.
Der Hauptdarstellerpreis ging an Casey Affleck für das Familiendrama „Manchester by the Sea“. Die Französin Isabelle Huppert („Elle“) wurde zur besten Hauptdarstellerin gekürt. Beide sind auch für Oscars nominiert.
Die Spirit Awards zeichnen Filmproduktionen aus, die nicht mehr als 20 Millionen Dollar gekostet haben. Sie werden traditionell einen Tag vor der Oscar-Gala in einem Festzelt am Strand von Santa Monica verliehen. Im vorigen Jahr holte das Enthüllungsdrama „Spotlight“ erst den Spirit Award und dann den Oscar in der Königskategorie „Bester Film“.